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Jedes Jahr dasselbe. Die
Models stakeln über den Laufsteg und zeigen die neuesten Kreationen, die der halbseidene Meister hingeworfen hat, das Publikum schlürft am Champagner und hält
Canapées in den spitzen Fingern. Dann will die Gattin unbedingt ein Kleid des
Couturiers erwerben lassen und das Portemonnaie des Mannes schrumpft wie die kranke Leber. Trotzdem wird gezahlt, denn alles andere gäbe Krach, und den kann ein Mann mit
Schrumpfleber nicht gebrauchen, da soll es lieber der Geld- und nicht der
Herzbeutel sein, der sich schmerzhaft zusammenzieht und einen Infarkt ankündigt. Wer weiß, was
morgen ist, denkt der Betuchte und
zückt die Scheine , in die er so heiß verliebt ist. Er weiß, was kommen wird. Da Kleid wird nicht halb so gut aussehen wie an bei der flotten Achtzehnjährigen vom Laufsteg; es wird eher eine
Farce sein, und er wird gute Miene zu hässlichem Spiel machen. Das
Schlimste: Die
Männer werden
Wilma zu Füßen liegen, sie werden sich an sie schmiegen, am Saum ihres neuen
Kleides schnüffeln und leise grunzen um zu signalisieren, ich nähme dich, wenn dich dein Alter nicht mehr will.
Gebuckelt wird und Speichel geleckt, nur um teilzuhaben an der Ablösesumme, die sich bei einer Scheidung zu Verfügung stellen müsste. Geld und neues Kleid lassen eine unschöne Frau vergessen. Bittere
Erkenntnis des 21.Jahrhunderts.