Bodos Welt mischt sich ein. Für Minden und die ganze Welt. Bodos Welt bleibt stehen, wo andere weitergehen. Bodos Welt geht weiter, wo andere stehen bleiben. Parteiisch. Übernatürlich. Unablässig. Erscheint täglich. Unaufhörlich.Unhöflich.
Neues aus Olympia
Georg Krakl - Gedicht mit einem Tier drin
Das Wildschwein stammt nicht aus dem Mastbetrieb,
Das habe ich zum Fressen lieb.
Das habe ich zum Fressen lieb.
Andi Warvoll - Vatermutterkindkrippe
Weihnachten bei Malers.
Kann man denn nicht einmal was auf die Leinwand kriegen, das man auch erkennen kann? Wo sind Esel und Ochse? Wahrscheinlich hat der letztere den Schwanz nicht für die O-Suppe hergegeben, sondern damit in grellen Farben auf der Leinwand herumgefuhrwerkt. Na, dann Frohes Fest!
Kann man denn nicht einmal was auf die Leinwand kriegen, das man auch erkennen kann? Wo sind Esel und Ochse? Wahrscheinlich hat der letztere den Schwanz nicht für die O-Suppe hergegeben, sondern damit in grellen Farben auf der Leinwand herumgefuhrwerkt. Na, dann Frohes Fest!
Eilige macht!
Eilig eilig
Laufen laufen
Kaufen kaufen
Für den Frieden
einen Hummer sieden
Köstlichkeiten
Essen
Glühwein trinken
Und nach Glühwein stinken
Frieden auf der Welt verbreiten
Einen Braten zubereiten
auch Konflikte mal vergessen
gegen Hunger auf der Welt anessen
lieben lieben lieben
Puderzucker auf die Torte sieben
Kekse backen
Nüsse knacken
Glühwein trinken
Und verschütten
Flecken machen
Lachen, dumme Sachen machen,
küssen müssen,
Glühwein trinken und verschütten
Ehe kurz zerrütten
Laufen laufen
Und Geschenke kaufen
Trinken
Schinken schneiden
Bettler meiden
Mein Geld
Klein Geld
Kein Geld
Frieden auf der Welt
Eilig eilig
Essen essen nur nicht fasten
Laufen laufen
Kaufen kaufen
Nur nicht rasten
Eilig eilig
Stille macht (singt)
Eilige, lacht
jetzt nicht, stumm,
wie dumm,
Stille macht nicht uneilig
Nur Eiligkeit die stille Nacht unheilig.
Günter Krass - Dornfelder
Mutter? Ja, Frohe
Weihnachten dir auch, und danke für das Geschenk. Ja, ich habe mich gefreut.
Wieso klingt das nicht so? Ja, ich trinke keinen Rotwein. Es hätten ja auch
nicht gleich 6 Flaschen Dornfelder sein müssen, ja, nein, und auch nicht
halbtrocken. Ich trinke, wenn schon, dann trocken. Das ist der, wo du sagst, der
ist sauer. Nein, der ist nicht sauer, der ist trocken. Gut, der ist eben sauer,
für dich, und ich trinke gerne sauren Wein. Aber nicht Rotwein. Weißwein. Ja,
der wäre dann auch sauer.
Wie, was du denn sonst
schenken sollst zu Weihnachten. Wir wollten uns doch nichts schenken, Mutter.
Sechs Flaschen Dornfelder halbtrocken.....ja, die kippen hier irgendwann um,
weil sie keiner trinkt. Nein, die kippen nicht wirklich um, das sagt man, wenn
der Wein sauer wird. Wie, dann könnte ich ihn ja endlich trinken? Nein, ich
trinke nur Weißwein, und das weißt du genau, das sage ich jetzt seit Jahren,
und du hörst mir nicht zu, Weißwein trocken, nicht Dornfelder halbtrocken. Nein, ich fange jetzt
Weihnachten keinen Streit an, aber du hast gefragt und ich habe geantwortet.
Wir wollten doch ehrlich zu einander sein. Wie, nicht gerade an Weihnachten?
Gerade an Weihnachten, Fest der Liebe undsoweiter. Nein, ich muss mich nicht
abreagieren. Bis jetzt war Weihnachten schön. Nein, aber es hat nichts mit dir
zu tun, wenn ich keinen halbtrockenen Rotwein mag. Nein, Dornfeld ist keine
Stadt und ich bin da auch noch nicht da gewesen, das war vielleicht Onkel Hans,
der trinkt ja alles, was auf den Tisch kommt. Wieso werde ich jetzt
unverschämt, wenn ich die Wahrheit sage.
Ja, es ist Weihnachten,
ja, ich habe Verständnis dafür, nein, ich habe noch nie Rotwein gemocht, ja,
damals, Lambrusco, weil der billig war und weil es den in der Zweiliterflasche
gab. Da war ich 16. Nein, die Flasche habe ich nicht allein getrunken, sondern
mit Ruth, oder Bettina, ist doch egal, wieso ist das nicht egal? Wie wer Ruth
und Bettina sind? Na, Mädchen eben. Nein, die habe ich dir nicht vorgestellt,
die wollte ich ja auch nicht heiraten. Und ich trinke seit dreißig Jahren
keinen Lambrusco mehr. Mutter ich muss jetzt auflegen. Ja, man kann ein Handy
nicht auflegen, habe ich selber gesagt, nein, der Akku ist wirklich leer, wenn
ich das sage, dann stimmt das, es ist nämlich Weihnachten. Nein, ich rufe
nachher nicht mehr an; nicht vor neun jedenfalls.
Lyrik an Weihnachten
Georg Krakl: Ganz/s
Zum Glück
isst man die Gans
nicht ganz
sondern ein Stück
von ihr. Der Esser
grient dann frömmlich,
so ist die Gans auch
ganz bekömmlich.
Georg Krakl: Krippe
Von der Gans lag nach
dem Essen das Gerippe
(neben Jesus) in der
Krippe.
Georg Krakl: Geschenk
In
einem der Pakete
war für den
Jahreswechsel eine zünftige Rakete.
Nach dem Trinken, nach
dem Schmausen
ließ der kleine Kai sie
an die Zimmerdecke sausen.
Georg Krakl: Opa
Opa tritt in seinem
Wahn
auf die neue Eisenbahn.
Der ungeliebte Greis
latscht auch auf das
Abstellgleis.
Auf selbiges,
beschließt der Rest um sieben,
will man den Alten
morgen schieben.
Günter Krass - Weihnachten bei Fred
*Du
bissen Weihnachtsmann!, sagte der Onkel, wenn der Sohn oder Neffe Fred etwas
falsch gemacht hatten, so richtig falsch. Du bissen Klon!, war die abgeschwächte
Variante, und der Begriff bedeutet nicht das Duplikat eines Wesens, sondern
eine grell geschminkte Witzfigur, die über die eigenen Schuhe stolperte. (Nicht
Daniela Katzenberger, auch nicht die Geissens.) Du bist ein Weihnachtsmann!, diese zurechtstutzende Metapher säte den
ersten Zweifel an Weihnachten. Ein
Weihnachtsmann, nicht der Weihnachtsmann.
Was konnte das bedeuten? Man sang nicht: Morgen kommen die Weihnachtsmänner,
sondern der Weihnachtsmann. Und wenn ein Weihnachtsmann nicht Vorbild, nicht
Autorität, nicht Lebensziel sein konnte, sondern ein Synonym für einen
ungeschickten und zu Unfug neigenden Sohn und einen ebensolchen Neffen, dann
geriet die ganze Weihnachtswelt mit Christkind, Engeln, Knecht Ruprecht,
Zwergen, Nikolaus und eben dem Weihnachtsmann ins Wanken.
Die
immerlautende Frage blieb:Wie konnte die logistische Meisterleistung,
Millionen, nein Zigmillionen Kinder gleichzeitig an Heiligabend zu bescheren,
bewältigt werden? Und dabei noch unsichtbar zu bleiben? Und das mit einem
Weihnachtsmann, der scheinbar zu nichts zu gebrauchen war?
-->
Das wirklich Weihnachtliche
war immer unsichtbar. Das Sichtbare, die Kugeln, die Kerzen, das kleingelockte
Engelshaar, war käuflich, und lag Tage vorher im Regal beim Konsum. Manchmal
tauchte der Weihnachtsmann am 6.Dezember auf und grummelte etwas von Immerartiggewesen
und Gedicht aufsagen. Cousin und Cousin lachten unsichtbar in sich hinein und
hatten längst an den Schuhen und der Manchesterhose Onkel Willi oder Freds
Vater erkannt, und die waren weiß Gott keine Weihnachtsmänner. Die Jungen
murmelten Lyrisches mit Endreim, dass irgendwie mit „mach mich fromm, dass ich
in den Himmel komm!“ endete. „Aber noch nicht jetzt!“, ergänzten die Befragten
im Gedanken und kassierten ihre Süßigkeiten, lächelten demütig und hielten es
aus, wenn auch noch ein Weihnachtslied angestimmt wurde.
Der echte Weihnachtsmann
stritt wahrscheinlich zur gleichen Zeit mit dem Christkind, dem Nikolaus,
Knecht Ruprecht, den Zwergen, den Engeln und den Rentieren - oder waren es
Elche?- über die Arbeitsverteilung bei der Bescherung. War Jesus eigentlich das
Christkind? Oder war das Christkind ein ganz anderes Wesen, denn es so nicht
aus wie ein kleiner Knirps, der in Bethlehem geboren wurde. Das Christkind war
blondgelockt, hatte ein weißes Nachthemd an, ein zarten weißen Teint und blaue
Augen.
Das Christkind war nordisch.
Jesus stammte aus dem Nahen Osten. Fred kam vom Zweifeln und Verzweifeln.
Weihnachten. Was für eine große Rätselkiste.
Die Unsichtbarkeit der
zentrale Weihnachtsfiguren stiftete Verwirrung; im Moment war Fred gläubig und
sollte das die nächsten 6 Jahre bleiben. Mit der Konfirmation festigte der
konfirmierende Pastor ihn in seiner Haltung, die er im Konfirmationsunterricht
gewonnen hatte: Kirche ist nichts für mich.
Fred ging mit der Mutter in
den Nachmittagsgottesdienst an Heiligabend, der trotz Überlänge und geänderten
Anfangszeiten voll war, und Fred fragt sich: Warum ist die Kirche nur heute so
voll? Es mussten Stühle bis in den Vorraum gestellt werden und niemand
schnarchte leise. Die Luft war zum Schneiden. Wie ein Christstollen. Schwer lag
die Heilegenachtstimmung über der Gemeinde. Der Vater weigerte sich jedes Jahr, an etwas zu glauben. Er
blieb zu Hause und glaubte, dass nach dem Tod nichts komme, und übernahm die
Aufgabe für das Abendessen zu sorgen. In den ersten Jahren gab es aus diesem
Grund Kartoffelsalat mit Würstchen. Da musste er nur das Wasser kochen und
aufpassen, dass die Würstchen nicht platzten. Später wagte er sich an
schwierigere Sache wie Schnitzel mit Pilzen aus dem Glas. Wenn der Gottesdienst
mit Überlänge eine weiter Überlänge hatte, waren die Schnitzel trocken, die
Pilze sehr klein und sehr trocken. Nur der Humor des Vaters war nicht mehr
trocken. Die Laune übel, die Kirche war schuld. Der Begriff Kirche umfasste
alles, die Männer im schwarzen Frauenkleidern, die Kirchensteuer kassierende
Institution, das Glaubensbekenntnis und alles andere Bromborium, und den
Gottesdienst speziell an Heiligabend. Jetzt war er konfirmiert. Er wusste,
warum er den ganzen Kram nicht wollte. Gern hätte er jemanden für die
dehydrierten Schnitzel und Pilze konfirmiert, aber es war ja Weihnachten.
Weihnachten.
Fred fragte sich, ob er dieses Jahr wieder die obligatorische und bewährte
Packung mit 4711-Seife und Zerstäuber schenken sollte, oder die Tosca-Variante?
Ein Alpenveilchen wäre auch möglich, aber Fred hasste Alpenveilchen noch mehr
als Usambara-Veilchen. Ein Pfund Bohnenkaffee kam nicht in Frage, das schnekte
die Mutter schon der Schwiegermutter.
Man
sollte nicht schenken, was man selbst nicht gern geschenkt bekäme. Aber der
Mutter die neue Rolling-Stones-Single zu schenken, sah zu sehr nach Strategie
aus. Wenn du sie nicht brauchen kannst, Mutter, könnte ich sie ja nehmen, übte
Fred seinen Satz. Die 5 Mark wären gut investiert und die Mutter hatte sowieso
keinen Plattenspieler, weshalb sie wohl die Scheibe zurückgeben würde.
Ein
holländischer Junge quietschte sich durch Radio und Fernsehen mit dem Lied
Mama, das jedes Mutterherz öffnete oder zum Schmelzen brachte. Heintje. Der
Mutterglücklichmacher aus dem Nachbarland. Dafür würde er aber seinen
Plattenspieler nicht hergeben. Selbst wenn die Mutter ihm die Heintjeplatte
schenkte.
Fred
entschied, dieses Jahr in Musik zu investieren. Mama, du sollst doch nicht um
deinen Jungen weinen. Hier formulierte der holländische Hochtöner, was Fred
mittlerweile schwer fiel zu artikulieren. Die Mutter stufte ihren Fred
mittlerweile als schwierig ein, weil er sein Zimmer nur noch sporadisch
aufräumte, heimlich Pardon las und keinen Knick mehr ins Sofakissen machte, was
wohl irgendwie gemütlicher und ordentlicher aussehen sollte.
Fred
strebte an, die Haare -möglichst unentdeckt- länger werden zu lassen, weil es
seinem eigenen Geschmack entsprach, der zufällig auch mit dem britischer
Beatgruppen übereinstimmte.
Was
sollen die Leute denken, widersprach die Mutter, wenn Fred einen
Selbstgestaltungsvorschlag unterbreitete, der ihr Missfallen fand.
Heintje
- das war ein herzlicher Wunsch zu Weihnachten, und gleichzeitig auch eine
Waffe. Die Mutter hatte keinen Plattenspieler und Heintje musste schweigen. In
dieses Schweigen würde Fred seine erste Stones-Single Get off of my cloud
auflegen, die schon einigermaßen abgenudelt war. Wat ess dat denn, hatte die
Großmutter gefragt, als er Weihnachten 1965 die Platte nach dem Kufsteinlied auf
seinem neuen tragbaren Monarch-Plattenspieler von Neckermann aufgelegt hatte.
Vielleicht
war Heintje rausgeschmissenes Geld, aber es war ein letzter Versöhnungsversuch
mit der Erziehungsberechtigten, um endlich das zu machen, was Fred immer
drängender machen wollte.
Du
musst doch nicht um deinen Jungen weinen, Mutter, summte Fred vor sich hin, und
freute sich auf langes Haar und Sofakissen ohne Knick, auf ein unaufgeräumtes
Zimmer und Renate, die bald Angela heißen würde, weil es mit Alma nur kurz
geklappt haben würde.
Georg Krakl - Gedicht mit griechischen Buchstaben drin
Was dem Alpha das Beta,
ist dem Weihnachtsbaum Lametta.
ist dem Weihnachtsbaum Lametta.
Georg Krakl - Gedicht mit Stanniolstreifen drin
Reichlich Lametta
ist dem hässlichen Baum
der Retter.
Man sieht ihn dann kaum.
ist dem hässlichen Baum
der Retter.
Man sieht ihn dann kaum.
Georg Krakl - Schenken
Unter dem Lametta
Fand der Kleine seine neue PVC-Beretta.
Im Gedanken schoss er auf die Katze,
Nach dem Weihnachtsliedgeflöte
Auf die Heimschildkröte.
Dann auf Opas Glatze.
Und als Höhepunkt zum Fest
Gab er Papa, Mama, Tante, Onkel, Evi und dem Tom
Den Rest.
Im Gedanken war er dann allein.
Ach, wie ruhig könnte dieses Fest der Liebe sein.
Fand der Kleine seine neue PVC-Beretta.
Im Gedanken schoss er auf die Katze,
Nach dem Weihnachtsliedgeflöte
Auf die Heimschildkröte.
Dann auf Opas Glatze.
Und als Höhepunkt zum Fest
Gab er Papa, Mama, Tante, Onkel, Evi und dem Tom
Den Rest.
Im Gedanken war er dann allein.
Ach, wie ruhig könnte dieses Fest der Liebe sein.
Georg Krakl Pampelmuse und Miesepampel
Die Pampelmuse und der Miesepampel
liefen an der Ampel
los bei Rot.
Ihr beiden! Macht kein' Quatsch!
Rief laut ein Bürger. Miesepampel war schon tot.
Die Pampelmuse Matsch.
liefen an der Ampel
los bei Rot.
Ihr beiden! Macht kein' Quatsch!
Rief laut ein Bürger. Miesepampel war schon tot.
Die Pampelmuse Matsch.
Georg Krakl - Gedicht mit gespritztem Obst drin
![]() |
Vincent van Eijnoor - Pampelmusenlecken (2016) |
mit der Pampelmuse.
Wenn du an ihrem Runden leckst,
mag sein, dass du verreckst.
Der Gang zur Urne
Stille Zeit, dunkle Zeit.
Trübes Wetter, trübe Aussichten. Die Tage verschwinden allmählich, es weihnachtet bald.
In dieser gedrückten Stimmung baut sich das Horrorszenario vor uns auf:
Die USA geht an die Urne, Donald "Fönfrisur" Trump gewinnt.
Putin wird unsterblich.
Assad erhält den Friedensnobelpreis für die Befriedung Syriens.
Erdogan gründet das Osmanische Reich Erdognaien und kann endlich den Vorwurf des Völkermords gegen die Armenier bestätigen. Die Kurden verschwinden gleich mit.
Beatrix von Storch wird Bundespräsidentin.
Merkel tritt erneut zur Wahl an.
Die Menge schweigt.
Da ist es Zeit, zur Urne zu gehen und zu bedenken, dass alles endlich ist. Asche zu Asche.
Bis auf Putin. Siehe oben.
Trübes Wetter, trübe Aussichten. Die Tage verschwinden allmählich, es weihnachtet bald.
In dieser gedrückten Stimmung baut sich das Horrorszenario vor uns auf:
Die USA geht an die Urne, Donald "Fönfrisur" Trump gewinnt.
Putin wird unsterblich.
Assad erhält den Friedensnobelpreis für die Befriedung Syriens.
Erdogan gründet das Osmanische Reich Erdognaien und kann endlich den Vorwurf des Völkermords gegen die Armenier bestätigen. Die Kurden verschwinden gleich mit.
Beatrix von Storch wird Bundespräsidentin.
Merkel tritt erneut zur Wahl an.
Die Menge schweigt.
Da ist es Zeit, zur Urne zu gehen und zu bedenken, dass alles endlich ist. Asche zu Asche.
Bis auf Putin. Siehe oben.
Georg Krakl - Erinnerungen an Weihnachten 2016
Weihnachtsgans
Von der Gans liegt nach dem Essen das Gerippe
in der Krippe.
Opa und Geschenke
Opa stürzt in seinem Wahn
in die frisch geschenkte Eisenbahn.
Die Familie ist darauf entschlossen,
diesen Greis,
der sie am Fest der Liebe hat verdrossen,
den sie eigentlich doch lieben,
im nächsten Jahr aufs Abstellgleis
zu schieben.
Geschenk
In einem der Pakete
war für den Jahreswechsel eine zünftige Rakete.
Nach dem Trinken, nach dem Schmausen
ließ der kleine Kai sie sausen.
Von der Gans liegt nach dem Essen das Gerippe
in der Krippe.
Opa und Geschenke
Opa stürzt in seinem Wahn
in die frisch geschenkte Eisenbahn.
Die Familie ist darauf entschlossen,
diesen Greis,
der sie am Fest der Liebe hat verdrossen,
den sie eigentlich doch lieben,
im nächsten Jahr aufs Abstellgleis
zu schieben.
Geschenk
In einem der Pakete
war für den Jahreswechsel eine zünftige Rakete.
Nach dem Trinken, nach dem Schmausen
ließ der kleine Kai sie sausen.
Was meint sie?
Da sagt die Fachkraft, man sei dünn aufgestellt und versucht eine gewisse Wackeligkeit zu erklären, irgendwie seien die Daten schlechter als imVergleichszeitraum.
Dick aufgestellt, wenn es das gibt, hieße, dass die Zahlen wohl besser sind. Gut aufgestellt, sagt der Assistent und moniert, dass man nicht nur aufgestellt sei, sondern sogar gut. Der Assistent ist nur angestellt, die Fachkraft eine von denen, die sich immer anstellen. Abstellen, sagt der Zuhörer, das Aufstellen und Anstellen abstellen. Sofort. Dabei meint er das Abgestelltsein. Und das Sichanstellen oder Angestelltsein. Vielleicht ist der Zuhörer verbeamtet und versteht nicht, was es heißt, dünn aufgestellt zu sein. Heidi Klum ist dünn aufgestellt und ihre Magermodels sind dünn aufgestellt, die drohen, jederzeit umzukippen. Dick Aufgestellte sind in der Mode unerwünscht, weil es keiner merkt, wenn sie umkippen. Beziehungsweise, es interessiert keinen. Dick geht es zu gut. Da kann umkippen, wer will. Sogar die Fachkraft.
Dick aufgestellt, wenn es das gibt, hieße, dass die Zahlen wohl besser sind. Gut aufgestellt, sagt der Assistent und moniert, dass man nicht nur aufgestellt sei, sondern sogar gut. Der Assistent ist nur angestellt, die Fachkraft eine von denen, die sich immer anstellen. Abstellen, sagt der Zuhörer, das Aufstellen und Anstellen abstellen. Sofort. Dabei meint er das Abgestelltsein. Und das Sichanstellen oder Angestelltsein. Vielleicht ist der Zuhörer verbeamtet und versteht nicht, was es heißt, dünn aufgestellt zu sein. Heidi Klum ist dünn aufgestellt und ihre Magermodels sind dünn aufgestellt, die drohen, jederzeit umzukippen. Dick Aufgestellte sind in der Mode unerwünscht, weil es keiner merkt, wenn sie umkippen. Beziehungsweise, es interessiert keinen. Dick geht es zu gut. Da kann umkippen, wer will. Sogar die Fachkraft.
Bei Amazon nichts bestellen
Eigentlich wollte ich nur einen leeren Karton, damit mein Geschäftspartner sein Xylophon daraufstellen kann, wenn wir die Weihnachtslieder für die Betriebsfeier üben.
Ich hatte mit überlegt, dass man am günstigsten an einen leern Karton kommen kann, wenn man bei Amazon "nichts" bestellt, sodass "nichts" ausgeliefert wird, natürlich in einem Karton.
Sicherheitshalber hatte ich noch mal "nichts" in die Suchmaske gegeben, um nichts falsch zu machen, schließlich steht Weihnachten vor der Tür und die Lieder haben so ihre Tücken.
646840 Ergebnisse gab es unter diesem Begriff.
Ich war enttäuscht, denn ich hatte eine andere Vorstellung von "nichts". Das mit dem leeren und vor allem kostenfreien Karton hatte sich wohl erledigt und mein Geschäftspartner würde nach wie vor auf dem Boden sein Xylophon spielen müssen, was natürlich den Rücken und den Magendarmtrakt schädigt, wenn er das von einem Hocker aus macht.
Immerhin: Wer Weihnachten nichts schenken will, sollte mal bei Amazon stöbern. Weit über eine halbe Million Möglichkeiten, da wird doch wohl was dabei sein.
Ich hatte mit überlegt, dass man am günstigsten an einen leern Karton kommen kann, wenn man bei Amazon "nichts" bestellt, sodass "nichts" ausgeliefert wird, natürlich in einem Karton.
Sicherheitshalber hatte ich noch mal "nichts" in die Suchmaske gegeben, um nichts falsch zu machen, schließlich steht Weihnachten vor der Tür und die Lieder haben so ihre Tücken.
646840 Ergebnisse gab es unter diesem Begriff.
Ich war enttäuscht, denn ich hatte eine andere Vorstellung von "nichts". Das mit dem leeren und vor allem kostenfreien Karton hatte sich wohl erledigt und mein Geschäftspartner würde nach wie vor auf dem Boden sein Xylophon spielen müssen, was natürlich den Rücken und den Magendarmtrakt schädigt, wenn er das von einem Hocker aus macht.
Immerhin: Wer Weihnachten nichts schenken will, sollte mal bei Amazon stöbern. Weit über eine halbe Million Möglichkeiten, da wird doch wohl was dabei sein.
Georg Krakl - Gespenster (2016)
Gelangweilte Gespenster
Gucken traurig aus dem Fenster.
Schluckt doch Kleister!
Das empfehlen gute Geister.
Leckt mit Zungen
Jede Wand!
Klebt Tapeten mit der Hand!
Das wär doch gelungen!
Taucht in grelle Farben eure Schwänze,
Pinselt alle Wände farbenfroh zur Gänze!
Haben doch nur lange weiße Kleider,
Sagen die Gespenster,
Keine Zungen, keine Hände, keine Schwänze, leider.
Gucken traurig aus dem Fenster.
Und die Geister?
Schlucken Kleister,
Lecken Wände,
Nutzen Hände,
Tunken Schwänze,
Pinseln farbenfroh und tanzen Tänze.
Geister können sich so schön begeistern.
Nur Gespenster scheitern schon beim Kleistern.
Gucken traurig aus dem Fenster.
Schluckt doch Kleister!
Das empfehlen gute Geister.
Leckt mit Zungen
Jede Wand!
Klebt Tapeten mit der Hand!
Das wär doch gelungen!
Taucht in grelle Farben eure Schwänze,
Pinselt alle Wände farbenfroh zur Gänze!
Haben doch nur lange weiße Kleider,
Sagen die Gespenster,
Keine Zungen, keine Hände, keine Schwänze, leider.
Gucken traurig aus dem Fenster.
Und die Geister?
Schlucken Kleister,
Lecken Wände,
Nutzen Hände,
Tunken Schwänze,
Pinseln farbenfroh und tanzen Tänze.
Geister können sich so schön begeistern.
Nur Gespenster scheitern schon beim Kleistern.
Herbstanfang im Nudistencamp
Vorbei die warmen Tage, vorbei die Tage, an denen man seinen nackten Körper stolz durch die Gegend zeigen konnte.
Die nasskalten Tage haben begonnen, die Tage von Sturm und erstem Bodenfrost.
Wie jedes Jar beginnt im Nudistencamp das große Rätselraten:Welche Körperteile bedecke ich, damit ich immer noch ein Nudist bin, und als solcher auch zu erkennen, nämlich durch das Bloßlegen der sonst unter Badehose und Badeanzug versteckten Gebiete? Schließlich will man nicht krank werden, denn wäre Schluss mit Beisechsgradgeschlechtsteileherumzeigen.
Ohne Mütze herumzulaufen bringt nichts, ebensowenig wie mit freiem Oberkörper, oder mit tiefem Dekolleté bei denen Damen, das machen doch alle, die Damen besonders auf den Oktoberfesten.
Letztlich bleibt nur: Hose aus und primäre Teile zeigen. Das macht sonst keiner. Da weiß jeder, dass hier ein FKKler bei der Stange bleibt. Auch wenn die Metapher nicht gelungen ist, denn die kalten Temperauren fördern eher eine gewisse Schrumpeligkeit und Bläulichkeit bei den Besitzern und entfernen diese von der vorherrschenden Geissenästhetik, dass alles glatt, tiefgebräunt und aufgespritzt sein muss, weil das von Luxus und Entspanntheit zeugt.
Das Fähnlein der sieben Aufrechten - auch das eine fehlplatzierte Metapher - trotzt dem Wetter für ihre Gesinnung: Dass Nacktherumrennen schön ist, dass es nicht um das Herzeigen geht, auch nicht um das Hinguckenkönnen, sondern um Natürlichkeit, um das Sein als Neugeborenes, um die Freiheit des Nativen. Besonders im Herbst lässt sich der auch körperlich vorpubertäre Zustand, fernab jeder Regung, simulieren. Und das ist schön. Wo, wenn nicht im Nudistencamp, hat man die Möglichkeit, in Gummistiefeln und Regenjacke und ohne Hose im Minimarkt des Camps vor der Fleischtheke zu stehen? Deshalb: Der Herbst bringt den Nudisten ans Licht. Alle anderen sind nur Nackte.
Die nasskalten Tage haben begonnen, die Tage von Sturm und erstem Bodenfrost.
Wie jedes Jar beginnt im Nudistencamp das große Rätselraten:Welche Körperteile bedecke ich, damit ich immer noch ein Nudist bin, und als solcher auch zu erkennen, nämlich durch das Bloßlegen der sonst unter Badehose und Badeanzug versteckten Gebiete? Schließlich will man nicht krank werden, denn wäre Schluss mit Beisechsgradgeschlechtsteileherumzeigen.
Ohne Mütze herumzulaufen bringt nichts, ebensowenig wie mit freiem Oberkörper, oder mit tiefem Dekolleté bei denen Damen, das machen doch alle, die Damen besonders auf den Oktoberfesten.
Letztlich bleibt nur: Hose aus und primäre Teile zeigen. Das macht sonst keiner. Da weiß jeder, dass hier ein FKKler bei der Stange bleibt. Auch wenn die Metapher nicht gelungen ist, denn die kalten Temperauren fördern eher eine gewisse Schrumpeligkeit und Bläulichkeit bei den Besitzern und entfernen diese von der vorherrschenden Geissenästhetik, dass alles glatt, tiefgebräunt und aufgespritzt sein muss, weil das von Luxus und Entspanntheit zeugt.
Das Fähnlein der sieben Aufrechten - auch das eine fehlplatzierte Metapher - trotzt dem Wetter für ihre Gesinnung: Dass Nacktherumrennen schön ist, dass es nicht um das Herzeigen geht, auch nicht um das Hinguckenkönnen, sondern um Natürlichkeit, um das Sein als Neugeborenes, um die Freiheit des Nativen. Besonders im Herbst lässt sich der auch körperlich vorpubertäre Zustand, fernab jeder Regung, simulieren. Und das ist schön. Wo, wenn nicht im Nudistencamp, hat man die Möglichkeit, in Gummistiefeln und Regenjacke und ohne Hose im Minimarkt des Camps vor der Fleischtheke zu stehen? Deshalb: Der Herbst bringt den Nudisten ans Licht. Alle anderen sind nur Nackte.
Bodos Welt-Brüderle-Tag
Angela B.Merkel steht es noch ins Gesicht geschrieben: FDPler Rainer Brüderle machte selbst vor angegrauten Damen mit herabhängenden Gesichtspartien mit seinen Anzüglichkeiten nicht halt. In die Dekolletés der Damen schielend, ließ er sich von dreisten Bemerkungen nicht abhalten.
Na, wieder das Unterhemd vergessen, Mutti?, raunte der sexistische Quasselkaspar bei einem öffentlichen Auftritte in Bayreuth der Kulturbeflissenen zu, und ergänzte: Hauptsache, die Bratschen verspielen sich nicht bei so viel Fleisch. Das sind doch alles Gemüsefresser, weil die immer so langweilige Sachen spielen müssen.
Welcher Zusammenhang zwischen einer Wagneroper, Bratschen und Vegetariern besteht, bleibt unbekannt. Dem Politiker war wohl sein Motto wichtig: Bevor man gar nichts sagt, sagt man lieber was.
Heute, nach dem verdienten Ausscheiden aus dem Bundestag 2013, arbeitet Brüderle als selbständiger Berater. Selbständig, wohl weil ihn niemand anstellen mochte.
Merkel übt sich an der Idendifikation mit dem Aggressor, um erlittene Traumata zu überwinden. Mit Blick in die Bluse bzw. ins Dreiknopfkostüm murmelt sie, eine Brüderle-Gesichtsmaske tragend: Wir schaffen das.
Na, wieder das Unterhemd vergessen, Mutti?, raunte der sexistische Quasselkaspar bei einem öffentlichen Auftritte in Bayreuth der Kulturbeflissenen zu, und ergänzte: Hauptsache, die Bratschen verspielen sich nicht bei so viel Fleisch. Das sind doch alles Gemüsefresser, weil die immer so langweilige Sachen spielen müssen.
Welcher Zusammenhang zwischen einer Wagneroper, Bratschen und Vegetariern besteht, bleibt unbekannt. Dem Politiker war wohl sein Motto wichtig: Bevor man gar nichts sagt, sagt man lieber was.
Heute, nach dem verdienten Ausscheiden aus dem Bundestag 2013, arbeitet Brüderle als selbständiger Berater. Selbständig, wohl weil ihn niemand anstellen mochte.
Merkel übt sich an der Idendifikation mit dem Aggressor, um erlittene Traumata zu überwinden. Mit Blick in die Bluse bzw. ins Dreiknopfkostüm murmelt sie, eine Brüderle-Gesichtsmaske tragend: Wir schaffen das.
Georg Krakl - Bad Oeynhausen
In einem soliden
Boliden
Auf Autobahn dreißig
Das Gaspedal tretend, da weiß ich:
Bad Oeynhausen
Lässt sich glatt schön sausen.
Gelobt sei das Automobil,
Es tut für die unschönen Städte so viel.
Boliden
Auf Autobahn dreißig
Das Gaspedal tretend, da weiß ich:
Bad Oeynhausen
Lässt sich glatt schön sausen.
Gelobt sei das Automobil,
Es tut für die unschönen Städte so viel.
Metapher der Woche: Schmelztiegel
Jeder kann Politiker werden, das ist im Grundgesetz verbürgt, eine besondere sprachliche Qualifikation ist nicht gefordert. Vielleicht die, dem Volke nach dem Maul zu reden, oder Sachverhalte in einem Wortgewirr zu verstecken, damit deren Gehalt dem maulenden Volk nicht sofort klar wird.
Im politischen Tun bemüht man häufig Metaphern - bildhafte Ausdrücke - um das Verwirrende anschaulicher zu machen, was eigentlich ein Widerspruch ist.
Was aber ist ein Schmelztiegel voller Vielfältigkeit, der immer noch weiter zusammenwachsen muss? Das Weserstadt-Anzeiger zitiert in einer Oktoberausgabe die christlich-demokratische Landtagsabgeordnete.
Ein Schmelztiegel ist gemeinhin bekannt als ein Gefäß, in dem man durch Erhitzen Substanzen zum Schmelzen bringt, sie also in flüssigen Zustand bringt. Das geht nur, wenn der Tiegel von vornherein ganz ist, also nicht aus zwei oder drei Teilen besteht, da sonst das Schmelzgut herausrieseln oder -fließen würde. In dem Tiegel befindet sich die Vielfältigkeit, die als Oberbegriff ja erst mal ein Ganzes ist, das man nicht zusammenschmelzen kann, denn mehr als ein Ganzes kann man nicht erhalten. Möglich, dass eine Menge unterschiedlicher Substanzen gemeint ist, die sich in dem Tiegel befindet, die man durch Hitze zum Schmelzen und damit zum Einswerden zwingt. Das würde zwingend auch die Vielfäligkeit zerstören.
Allerdings soll wohl laut Abgeordneter als Voraussetzung für diesen nicht ganz nachvollziehbaren Vorgang der Schmelztiegel erstmal zusammenwachsen. Da der Tiegel aber ein eher "toter" Gegenstand ist, bleibt ihm diese Fähigkeit des Zusammenwachsens verwehrt. Wem nützt es, wenn die Vielfältigkeit, da eingeschmolzen, verschwindet, der Tiegel, in dem sie sich befindet, zusammenwächst, obwohl er das gar nicht kann?
Vielleicht war aber auch etwas ganz anderes gemeint. Nur was? Und damit bleibt der Bürger mal wieder allein und schürt sein Feuerchen der Vorurteile, wenn ihm das nicht wieder eine missratene Metapher auspinkelt. Genau. Darunter kann ich mir was vorstellen! Eine Metapher pinkelt ein Feuer aus! Das dampft. Das zischt. Das stinkt.
Im politischen Tun bemüht man häufig Metaphern - bildhafte Ausdrücke - um das Verwirrende anschaulicher zu machen, was eigentlich ein Widerspruch ist.
Was aber ist ein Schmelztiegel voller Vielfältigkeit, der immer noch weiter zusammenwachsen muss? Das Weserstadt-Anzeiger zitiert in einer Oktoberausgabe die christlich-demokratische Landtagsabgeordnete.
Ein Schmelztiegel ist gemeinhin bekannt als ein Gefäß, in dem man durch Erhitzen Substanzen zum Schmelzen bringt, sie also in flüssigen Zustand bringt. Das geht nur, wenn der Tiegel von vornherein ganz ist, also nicht aus zwei oder drei Teilen besteht, da sonst das Schmelzgut herausrieseln oder -fließen würde. In dem Tiegel befindet sich die Vielfältigkeit, die als Oberbegriff ja erst mal ein Ganzes ist, das man nicht zusammenschmelzen kann, denn mehr als ein Ganzes kann man nicht erhalten. Möglich, dass eine Menge unterschiedlicher Substanzen gemeint ist, die sich in dem Tiegel befindet, die man durch Hitze zum Schmelzen und damit zum Einswerden zwingt. Das würde zwingend auch die Vielfäligkeit zerstören.
Allerdings soll wohl laut Abgeordneter als Voraussetzung für diesen nicht ganz nachvollziehbaren Vorgang der Schmelztiegel erstmal zusammenwachsen. Da der Tiegel aber ein eher "toter" Gegenstand ist, bleibt ihm diese Fähigkeit des Zusammenwachsens verwehrt. Wem nützt es, wenn die Vielfältigkeit, da eingeschmolzen, verschwindet, der Tiegel, in dem sie sich befindet, zusammenwächst, obwohl er das gar nicht kann?
Vielleicht war aber auch etwas ganz anderes gemeint. Nur was? Und damit bleibt der Bürger mal wieder allein und schürt sein Feuerchen der Vorurteile, wenn ihm das nicht wieder eine missratene Metapher auspinkelt. Genau. Darunter kann ich mir was vorstellen! Eine Metapher pinkelt ein Feuer aus! Das dampft. Das zischt. Das stinkt.
Georg Krakl - Der Hammer
Mit dem Hammer auf die Schnelle
haut man eine schöne Delle
in den Tisch, die Wand, den PKW.
In den Kopf. Und das tut weh.
Doch der Hammer ist nicht schuld,
der liegt im Regal, der hat Geduld,
kann warten ohne Murren,
und bleibt ruhig, muss nicht knurren
oder bellen.
Einzwei Schellen
hätten auch gereicht
für den eingedrückten Kopf, der dröhnt.
In den Tisch und auf die Wand
mit der flachen Hand
gedrückt, da wird nicht gestöhnt.
Und ein Messer in des Wagens dicke Reifen,
die dann pusten, blasen, röcheln,
mit den Knöcheln
auf der Windschutzscheibe schnell den Popel festgedrückt.
Das macht jeden Autofahrer ganz verrückt.
Der Hammer schlummert im Regal,
ihm ist solche Aggressivität egal.
haut man eine schöne Delle
in den Tisch, die Wand, den PKW.
In den Kopf. Und das tut weh.
Doch der Hammer ist nicht schuld,
der liegt im Regal, der hat Geduld,
kann warten ohne Murren,
und bleibt ruhig, muss nicht knurren
oder bellen.
Einzwei Schellen
hätten auch gereicht
für den eingedrückten Kopf, der dröhnt.
In den Tisch und auf die Wand
mit der flachen Hand
gedrückt, da wird nicht gestöhnt.
Und ein Messer in des Wagens dicke Reifen,
die dann pusten, blasen, röcheln,
mit den Knöcheln
auf der Windschutzscheibe schnell den Popel festgedrückt.
Das macht jeden Autofahrer ganz verrückt.
Der Hammer schlummert im Regal,
ihm ist solche Aggressivität egal.
Was ist mit dem Duden los?
Eigentlich wollte ich doch nur wissen, wie man drauf schreibt, wenn es im Zusammenhang mit zugreifen benutzt wird. Also im Sinne von "kann ich mal drauf zugreifen?", oder im Sinne von "kann ich mal darauf zugreifen?".
Man will sich ja verständlich ausdrücken, besonders schriftlich, oder auch die Botschaften anderer genau verstehen, damit es keine Kommunikationsprobleme gibt, die ja bekanntlich das Übel der Welt sind.
Da fragt mich der Duden, der scheinbar ratlos ob des Suchbegriffs ist, allen Ernstes: Oder meinten Sie "draht"?
Hallo, was soll das denn?
Dass mich der Duden - wir kennen uns seit Jahrzehnten - immer noch siezt, ist nicht weiter erwähnenswert. Dass er aber fragt, ob ich "draht" meine, das bestürzt.
Hätte er wenigstens nach Draht gefragt, dann wäre mir die völlige Ausgeblendetheit des Nachschlagewerkes vielleicht entgangen, aber draht kleingeschrieben, was soll das sein?
Ein Adverb wie drauf?
Heute fragte er besonders draht. Er bekämpfte den Gegner ziemlich draht. Draht läuft ein Hase! Alles völliger Schwachsinn.
Duden, was ist los mit dir? Ist dir die deutsche Sprache egal geworden oder hat man bei dir ein paar Nullen schwarz ausgemalt und jetzt weißt du nicht weiter?
Draht kommt mir jedenfalls komisch vor.
Man will sich ja verständlich ausdrücken, besonders schriftlich, oder auch die Botschaften anderer genau verstehen, damit es keine Kommunikationsprobleme gibt, die ja bekanntlich das Übel der Welt sind.
Da fragt mich der Duden, der scheinbar ratlos ob des Suchbegriffs ist, allen Ernstes: Oder meinten Sie "draht"?
Hallo, was soll das denn?
Dass mich der Duden - wir kennen uns seit Jahrzehnten - immer noch siezt, ist nicht weiter erwähnenswert. Dass er aber fragt, ob ich "draht" meine, das bestürzt.
Hätte er wenigstens nach Draht gefragt, dann wäre mir die völlige Ausgeblendetheit des Nachschlagewerkes vielleicht entgangen, aber draht kleingeschrieben, was soll das sein?
Ein Adverb wie drauf?
Heute fragte er besonders draht. Er bekämpfte den Gegner ziemlich draht. Draht läuft ein Hase! Alles völliger Schwachsinn.
Duden, was ist los mit dir? Ist dir die deutsche Sprache egal geworden oder hat man bei dir ein paar Nullen schwarz ausgemalt und jetzt weißt du nicht weiter?
Draht kommt mir jedenfalls komisch vor.
Georg Krakl - Schäferhund und Suppenhuhn
Ein Schäferhündchen
hatte einst ein Schäferstündchen
mit einem Suppenhuhn.
Da gab’s nicht viel zu tun
Du bist so nackt und weich
und auch so bleich,
ein wenig kalt,
vielleicht schon alt,
kannst keine Eier legen,
musst in die Suppe wohl deswegen.
So sprach der Hund,
dein Mund,
der ist ein Schnabel.
Hab dich zum Fressen gern,
mein Suppenstern.
Ich ess dich ausnahmsweise mit der Gabel.
hatte einst ein Schäferstündchen
mit einem Suppenhuhn.
Da gab’s nicht viel zu tun
Du bist so nackt und weich
und auch so bleich,
ein wenig kalt,
vielleicht schon alt,
kannst keine Eier legen,
musst in die Suppe wohl deswegen.
So sprach der Hund,
dein Mund,
der ist ein Schnabel.
Hab dich zum Fressen gern,
mein Suppenstern.
Ich ess dich ausnahmsweise mit der Gabel.
Günter Krass: Erinnerungen - Rote Welle
Vorbei am Erotikshop mit der Plastikdirne in die Birne; ich sause untendurch, oben quälen sich die Berufstätigen durch das Gewirr der Wege, an Pylonen und Rotweißsignalschildern vorbei, lugen hinter blauen Abdeckplanen hervor und versuchen Schaden von sich fern zu halten, fahren trotzdem viel zu schnell durch diese. „Vater der Birne“ las ich neulich und mir schießt es heiß in den Kopf, mit wem der Vater der Birne dieses Monstrum gezeugt haben mag, welch grausamer Liebesakt hier stattgefunden hat, um dieses Ding hervorzubringen. Da lobe ich mir den Berg, der kreißt und eine Maus gebiert. Kreis Minden-Lübbecke. Die Birne ist kein Kreis. Stopp. Die Gedankenflut bleibt zurück wie hinter gläserner Wand. Rot. Das erste Rot nach der Birne, die ich schadensfrei unterquert habe. Rot. Rote Welle. Heute will ich geschickt sein, will ruhig sein, will nicht fluchen, will dem Verkehrscomputer nicht Prügel androhen. Heute surfe ich auf Grüner Welle. Rot. Es wird Grün. Ich fahre 50, das wird gut sein. 50 ist vorgeschrieben. Rot. Das nächste Rot. Ich knirsche mit den Zähnen ob des gegebenen Versprechens nicht zu fluchen. Versprechen oder Versprecher. Ich fahre 15 Stundenkilometer, was fast gar nicht geht. Hätte ich ein Moped, würde ich umkippen. Rot. Immer noch Rot an der nächsten Ampel. Ich war wohl zu schnell. Ein Fußgänger hätte es geschafft. Vielleicht mit einem Gehgips. Jetzt Grün: Ich sehe auch die nächste Ampel im Grün. Ich trete aufs Gas. 60, 65, 70, 75, ja, das hilft! Es bleibt grün, es ist grün, als ich durch den Ampelbereich rase. Ich hoffe, nicht geblitzt zu werden, ja, Grün, hossa, das läuft, die Stadt mag mich doch! Sie lässt mich rein! Das werde ich gleich der Tanja erzählen. Die mit ihrem „Bei mir ist immer grün!“.
Das Enkelkind steigt zu; es kennt den Weg zur KiTa, gibt Anweisungen, wie ich fahren muss, nein, zurück, hier auf die Brücke, dann die Ringstraße. Rot. Das erste Rot. Ringstraße. Oder ist das noch die Gustav-Heinemannbrücke? Meine Zähne knirschen, ohne dass ich das will. Das Kind sagt: Immer weiter geradeaus. Wenn grün ist, sage ich. Jetzt, sagt das Kind und ich fahre. Das nächste Rot. Ein leiser Fluch zischt aus meinem Inneren hervor. Man flucht nicht, sagt das Kind. Noch weiter gerade aus. Wenn grün ist, sage ich. Grün, sagt das Kind. Grün, sage ich, na, Gottseidank. Immer weiter, sagt das Kind. Das nächste Rot. Das übernächste Rot. Ich murmele mir selbst Unverständliches zu, grunze und quetsche das Lenkrad. Man grunzt nicht, sagt das Kind, wir sind gleich da. Erst noch Rot. Dann rechts. Ja, da, nein, hier. Genau. Ich weiß. Schweiß vor der Stirn.Und es ist Sommer, nicht das erste Mal im Leben. Ich war 18, damals, mein erster Führerschein, wie lang ist das her? Das Kind sagt:, Komm, wir sind da. Ja. Wir sind da. Und ich weiß: Eigentlich mag mich die Stadt; denn sie tut alles, um mich dazubehalten. Ich fahre Richtung Hülle, wo die Welt noch ohne Ampeln auskommt.
Georg Krakl: Hochsitz
Auf einem Hochsitz
saß ein angeschoss’nes Rehkitz.
Der Jäger lag am Boden,
getroffen von der Kugeln Blitz
in seinen dunkelgrünen Loden.
(-mantel)
saß ein angeschoss’nes Rehkitz.
Der Jäger lag am Boden,
getroffen von der Kugeln Blitz
in seinen dunkelgrünen Loden.
(-mantel)
Tonnes Tagebuch: In die Stadt
Liebes Tagebuch!
Heute bin ich in die Stadt gefahren, um einen Kippschalter zu kaufen. An jeder Ampel war rot. Obwohl ich die Farbe mag, habe ich Probleme mit der Signalwirkung: Ich muss anhalten. Seit ich auf dem Dorf, beziehungsweise im Ortsteil der Stadt wohne, ist immer Rot, wenn ich in die Stadt fahre. Ich kann das nicht verstehen. Ich habe verschiedene Geschwindigkeitsvarianten ausprobiert, ich bin Tempo 30 und dann 40 gefahren, obwohl 50 erlaubt ist, ich bin 60 und später 70 und ganz kurz auch mal dreiungsiebzig gefahren. Immer war die nächste Ampel auf Rot. Das hat System, habe ich gedacht, vielleicht will man den Ortsteilbewohner nicht in der Stadt haben, vielleicht weil man vermutet, der wäre verantwortlich für hässliche Glühweinflecken auf dem neuen und teuren, leider auch saugfähigen Pflaster auf dem Marktplatz. Erstens aber ist jetzt keine Glühweinzeit und zweitens mag ich keinen Glühwein und trinke ihn folglich drittens auch nicht.
Rote Welle. Niemand hat diesen Begriff bisher gesellschaftsfähig gemacht, aber es gibt wohl häufiger eine Rote Welle als eine Grüne. Das macht der Computer, ist die Erklärung. Vielleicht ist dem Computer nicht erklärt worden, welche Vorteile die Grüne Welle hat.
Man sollte Computern nicht zu viel Entscheidungsfreiheiten lassen. Der weiß nicht, was Bürger, und speziell Ortsteilbürger, die einen Kippschalter kaufen wollen, für Bedürfnisse haben.
Eigentlich war ich auch schon etwas erregt, weil ich mir Gedanken machte, wie ich durch die Birne kommen würde, vorbei am Erotikshop mit seinen leicht gewandeten Plastikdamen direkt hinein in die Risikozone. Also, eher unter die Zone, beziehungsweise unterdurch. Das ist der einfachste Weg, wenn man von einfach überhaupt reden darf. Ich bin froh, dass ich den wenigstens beim Hineingeraten in dieses Verkehrsobst nicht die schwierigsten Aufgaben lösen musste, wie zum Beispiel hinter eine blaue Plastikplane gucken, ob die Straße frei ist zum Weiterfahren, oder eventuell doch ein Auto kommt. Wer eine lange Kühlerhaube hat, muss aussteigen. Wenn dann die Straße frei ist und man wieder einsteigt, hat sich die Verkehrslage wahrscheinlich schon wieder verändert. Die Birne ist ein missratener Kreisverkehr, der immer irgendwie provisorisch wirkt und in der jeder versucht, seinen Weg zu finden, ohne Schaden an Leib, Gefährt und Gefährtin zu nehmen. Es drängt sich immer die platte Metapher auf: Der muss es an der Birne gehabt haben, der sich die Birne ausgedacht hat. Wenn ich dann auf die Rote Welle stoße, leide ich kurzfristig an einem Tourettesyndrom. Das Syndrom äußert sich dahingegehend, dass man alle erdenklichen Beleidigungen ausstößt und den Verkehrsverantwortlichen Prügel androht, und zwar mindestens einmal wöchentlich, obwohl wir hier nicht in Saudi-Arabien sind. Es handelt sich ja auch nicht um kritische Blogger, sondern um Menschen, die es nicht schaffen, das zu tun, wofür sie bezahlt werden. Zum Beispiel den Verkehr nicht am Fließen zu hindern, damit der Erwerb eines Kippschalters nicht einen ganzen Tag in Anspruch nimmt. Nachdem ich vor sieben oder acht Ampeln bei Rot gestanden habe und aus Versehen einmal bei Grün gehalten habe, ist mein Vorrat an frischen Beleidigungen erschöpft und ich widme mich dem Finden eines Parkplatz. Ein Schlauberger auf einer Fortbildung für Radiosendungen teilte diese spannende Botschaft zwei lernwilligen Studentinnen mit, die eine Wohung suchten. Nicht Wohnung suchen, Wohnung finden, säuselte er, und schien durchaus bereit zu sein, diese Wohnung inklusive der Studentinnen zu besuchen, wenn sie sie denn gefunden hätten. Positiv denken!, habe ich mir gesagt, einen Parkplatz finden. Da ich in der Regel keine Lust habe, überhöhte Parkplatzgebühren zu zahlen, dauerte die Suche etwas und ich parkte abseits im Wohngebiet, sodass ich einen 10minütigen Fußweg absolvieren musste. Als ich in der Einkaufszone angekommen war, überlegte ich, wo ich denn einen Kippschalter käuflich erwerben könnte. Leider fiel mir kein Laden ein. Die Einkaufszone der Stadt ist kippschalterfrei. Das hätte man doch sagen können. Alle Geschäfte, die mir einfielen, gibt es nicht mehr. Ob es denn unbedingt ein Kippschalter sein müsste, fragte mich ein Verkäufer in der Herrenabteilung eines Kaufhauses, das eine kostenlos zu nutzende Kundentoilette bereithält. Und wozu ich denn diesen Kippschalter benötigte, die benutze man heuzutage doch gar nicht mehr. Ich hatte keine Lust, Sinnfragen zu beantworten, und ging erst mal auf die Toilette, die recht passabel war, vor allem weil dort kein dunkler Mann saß, der einem ein schlechtes Gewissen aufdrängte, wenn man nicht 50 Cent in den Teller legte.
Der Gang zum Urinal entlastete mich kurzzeitig etwas und ich konnte mich von dem Gedanken trennen, in dieser Stadt, die jahrelang schon über Arkaden und Einkaufszentren und überdachte Konsumtempel nachdachte, einen Kippschalter erwerben zu können. Eine Stadt denkt nicht, fiel mir. Aber wer könnte diese Aufgabe übernehmen? Bevor ich auf diese Frage antworten konnte, entschied ich mich, nach Hause zu fahren und, um nicht wieder der Roten Welle ausgeliefert zu sein, die Route über die Ringstraße zu nehmen. Diese Straße hat ebenfalls viele Ampeln, damit der Verkehr nicht zum Stillstand kommt. Sie könnte besser Ringenstraße heißen, denn ich musst hierheute mein verkehrstechnischesTourettesyndrom niederringen. Ich schleuderte meine Beleidigungen noch einmal heraus, wenn auch die gleichen, aber jetzt mit mehr Druck, denn ich dachte, dass ich zwei Rote Welle ausgehalten haben werden würde, ohne zu Hause einen Kippschalter vorweisen zu können. Als ich die Ringstraße verlassen hatte, dachte ich, dass ich die Frontscheibe demnächst mal wieder von innen säubern könnte, um die Reste vom Tourette zu beseitigen. Schade, dass noch niemand innenliegende Scheibenwischer erfunden hat, fiel mir ein. Als ich der Tanja von den Roten Wellen berichtete, sagte diese, dass sie das noch nie gehabt habe, und dass das wohl an mir läge, weil ich immer so verkrampft an die Sache ginge. Ich habe mich dann noch an die Zeit erinnert, als man Kippschalter benutzte und die Ampeln so lange grün leuchteten, bis man diese passiert hatte. Früher war es schon schön.
Heute bin ich in die Stadt gefahren, um einen Kippschalter zu kaufen. An jeder Ampel war rot. Obwohl ich die Farbe mag, habe ich Probleme mit der Signalwirkung: Ich muss anhalten. Seit ich auf dem Dorf, beziehungsweise im Ortsteil der Stadt wohne, ist immer Rot, wenn ich in die Stadt fahre. Ich kann das nicht verstehen. Ich habe verschiedene Geschwindigkeitsvarianten ausprobiert, ich bin Tempo 30 und dann 40 gefahren, obwohl 50 erlaubt ist, ich bin 60 und später 70 und ganz kurz auch mal dreiungsiebzig gefahren. Immer war die nächste Ampel auf Rot. Das hat System, habe ich gedacht, vielleicht will man den Ortsteilbewohner nicht in der Stadt haben, vielleicht weil man vermutet, der wäre verantwortlich für hässliche Glühweinflecken auf dem neuen und teuren, leider auch saugfähigen Pflaster auf dem Marktplatz. Erstens aber ist jetzt keine Glühweinzeit und zweitens mag ich keinen Glühwein und trinke ihn folglich drittens auch nicht.
Rote Welle. Niemand hat diesen Begriff bisher gesellschaftsfähig gemacht, aber es gibt wohl häufiger eine Rote Welle als eine Grüne. Das macht der Computer, ist die Erklärung. Vielleicht ist dem Computer nicht erklärt worden, welche Vorteile die Grüne Welle hat.
Man sollte Computern nicht zu viel Entscheidungsfreiheiten lassen. Der weiß nicht, was Bürger, und speziell Ortsteilbürger, die einen Kippschalter kaufen wollen, für Bedürfnisse haben.
Eigentlich war ich auch schon etwas erregt, weil ich mir Gedanken machte, wie ich durch die Birne kommen würde, vorbei am Erotikshop mit seinen leicht gewandeten Plastikdamen direkt hinein in die Risikozone. Also, eher unter die Zone, beziehungsweise unterdurch. Das ist der einfachste Weg, wenn man von einfach überhaupt reden darf. Ich bin froh, dass ich den wenigstens beim Hineingeraten in dieses Verkehrsobst nicht die schwierigsten Aufgaben lösen musste, wie zum Beispiel hinter eine blaue Plastikplane gucken, ob die Straße frei ist zum Weiterfahren, oder eventuell doch ein Auto kommt. Wer eine lange Kühlerhaube hat, muss aussteigen. Wenn dann die Straße frei ist und man wieder einsteigt, hat sich die Verkehrslage wahrscheinlich schon wieder verändert. Die Birne ist ein missratener Kreisverkehr, der immer irgendwie provisorisch wirkt und in der jeder versucht, seinen Weg zu finden, ohne Schaden an Leib, Gefährt und Gefährtin zu nehmen. Es drängt sich immer die platte Metapher auf: Der muss es an der Birne gehabt haben, der sich die Birne ausgedacht hat. Wenn ich dann auf die Rote Welle stoße, leide ich kurzfristig an einem Tourettesyndrom. Das Syndrom äußert sich dahingegehend, dass man alle erdenklichen Beleidigungen ausstößt und den Verkehrsverantwortlichen Prügel androht, und zwar mindestens einmal wöchentlich, obwohl wir hier nicht in Saudi-Arabien sind. Es handelt sich ja auch nicht um kritische Blogger, sondern um Menschen, die es nicht schaffen, das zu tun, wofür sie bezahlt werden. Zum Beispiel den Verkehr nicht am Fließen zu hindern, damit der Erwerb eines Kippschalters nicht einen ganzen Tag in Anspruch nimmt. Nachdem ich vor sieben oder acht Ampeln bei Rot gestanden habe und aus Versehen einmal bei Grün gehalten habe, ist mein Vorrat an frischen Beleidigungen erschöpft und ich widme mich dem Finden eines Parkplatz. Ein Schlauberger auf einer Fortbildung für Radiosendungen teilte diese spannende Botschaft zwei lernwilligen Studentinnen mit, die eine Wohung suchten. Nicht Wohnung suchen, Wohnung finden, säuselte er, und schien durchaus bereit zu sein, diese Wohnung inklusive der Studentinnen zu besuchen, wenn sie sie denn gefunden hätten. Positiv denken!, habe ich mir gesagt, einen Parkplatz finden. Da ich in der Regel keine Lust habe, überhöhte Parkplatzgebühren zu zahlen, dauerte die Suche etwas und ich parkte abseits im Wohngebiet, sodass ich einen 10minütigen Fußweg absolvieren musste. Als ich in der Einkaufszone angekommen war, überlegte ich, wo ich denn einen Kippschalter käuflich erwerben könnte. Leider fiel mir kein Laden ein. Die Einkaufszone der Stadt ist kippschalterfrei. Das hätte man doch sagen können. Alle Geschäfte, die mir einfielen, gibt es nicht mehr. Ob es denn unbedingt ein Kippschalter sein müsste, fragte mich ein Verkäufer in der Herrenabteilung eines Kaufhauses, das eine kostenlos zu nutzende Kundentoilette bereithält. Und wozu ich denn diesen Kippschalter benötigte, die benutze man heuzutage doch gar nicht mehr. Ich hatte keine Lust, Sinnfragen zu beantworten, und ging erst mal auf die Toilette, die recht passabel war, vor allem weil dort kein dunkler Mann saß, der einem ein schlechtes Gewissen aufdrängte, wenn man nicht 50 Cent in den Teller legte.
Der Gang zum Urinal entlastete mich kurzzeitig etwas und ich konnte mich von dem Gedanken trennen, in dieser Stadt, die jahrelang schon über Arkaden und Einkaufszentren und überdachte Konsumtempel nachdachte, einen Kippschalter erwerben zu können. Eine Stadt denkt nicht, fiel mir. Aber wer könnte diese Aufgabe übernehmen? Bevor ich auf diese Frage antworten konnte, entschied ich mich, nach Hause zu fahren und, um nicht wieder der Roten Welle ausgeliefert zu sein, die Route über die Ringstraße zu nehmen. Diese Straße hat ebenfalls viele Ampeln, damit der Verkehr nicht zum Stillstand kommt. Sie könnte besser Ringenstraße heißen, denn ich musst hierheute mein verkehrstechnischesTourettesyndrom niederringen. Ich schleuderte meine Beleidigungen noch einmal heraus, wenn auch die gleichen, aber jetzt mit mehr Druck, denn ich dachte, dass ich zwei Rote Welle ausgehalten haben werden würde, ohne zu Hause einen Kippschalter vorweisen zu können. Als ich die Ringstraße verlassen hatte, dachte ich, dass ich die Frontscheibe demnächst mal wieder von innen säubern könnte, um die Reste vom Tourette zu beseitigen. Schade, dass noch niemand innenliegende Scheibenwischer erfunden hat, fiel mir ein. Als ich der Tanja von den Roten Wellen berichtete, sagte diese, dass sie das noch nie gehabt habe, und dass das wohl an mir läge, weil ich immer so verkrampft an die Sache ginge. Ich habe mich dann noch an die Zeit erinnert, als man Kippschalter benutzte und die Ampeln so lange grün leuchteten, bis man diese passiert hatte. Früher war es schon schön.
Georg Krakl: Frankfurter Schule
Buon giorno,
Herr Adorno!
Runter von dem neuen Korkeimer,
hochverhrter Herr Max Horkheimer!
Schluss mit dem Geschmuse,
vielgelobter Heribert Marcuse!
Aus mit Denken und Gegrübel,
davon wird mir übel.
Ich-ich laber was!
Lieber Jürgen Habermas!
Herr Adorno!
Runter von dem neuen Korkeimer,
hochverhrter Herr Max Horkheimer!
Schluss mit dem Geschmuse,
vielgelobter Heribert Marcuse!
Aus mit Denken und Gegrübel,
davon wird mir übel.
Ich-ich laber was!
Lieber Jürgen Habermas!
Henry Müller - Stille Tage im Klischee
Jetzt nicht sprechen, stille lauschen dem Klischee!
Skifahr'n geht nicht ohne Schnee.
Männer denken nur ans Eine,
Fußball, und an helles Bier.
(Das sind zwei!
Auch egal, der Satz ist jetzt vorbei.)
Frauen hab'n rasierte Beine,
Arbeitsscheue fordern mehr Hartz vier.
Schwarze sind ja gar nicht schwarz.
Pattex klebt viel mehr als Harz.
Kinder kennen keine Grenzen,
Schüler schwänzen.
Jungen schlagen, Mädchen heulen.
Glatzen schleppen Baseballkeulen.
Und Politiker? - Die lügen.
Auch die meisten Scheine trügen.
Alles nur Klischee?
Ach, ojeh!
Warte eine Weile
und dann stimmen deine Vorurteile.
Skifahr'n geht nicht ohne Schnee.
Männer denken nur ans Eine,
Fußball, und an helles Bier.
(Das sind zwei!
Auch egal, der Satz ist jetzt vorbei.)
Frauen hab'n rasierte Beine,
Arbeitsscheue fordern mehr Hartz vier.
Schwarze sind ja gar nicht schwarz.
Pattex klebt viel mehr als Harz.
Kinder kennen keine Grenzen,
Schüler schwänzen.
Jungen schlagen, Mädchen heulen.
Glatzen schleppen Baseballkeulen.
Und Politiker? - Die lügen.
Auch die meisten Scheine trügen.
Alles nur Klischee?
Ach, ojeh!
Warte eine Weile
und dann stimmen deine Vorurteile.
Georg Krakl - May
Karl May
hieß mal Kai.
(Er blieb so lange unbekannt,
und hat sich schließlich umbenannt.)
hieß mal Kai.
(Er blieb so lange unbekannt,
und hat sich schließlich umbenannt.)
Georg Krakl - Pragmatismus
Schluss mit Denken und Gegrübel!
in die Wand den Dübel!
Und den Nagel in das Holz!
Mit der Säge in das Brett
und die Herta schnell ins Bett!
Hegel fänd das doof,
der ist Philosoph.
in die Wand den Dübel!
Und den Nagel in das Holz!
Mit der Säge in das Brett
und die Herta schnell ins Bett!
Hegel fänd das doof,
der ist Philosoph.
Neues aus Allerwärts: Keith Richards lässt sich zu Tom Waits umorperieren
Keith Richards, Gitarrist der Rolling Stönes, brauchte ein neues Ohr, da sein Platz auf der Bühne immer nahe am Lautsprecher gewesen war und das rechte Ohr im Laufe von siebzig Jahren erheblich Schaden genommen hatte. Wenn ich schon mal betäubt bin, so Richards - und von Betäubung versteht der Musiker einiges - dann operiert mich doch in Tom Waits um, der sieht doch wenigstens vier Jahre jünger aus als ich. Die Operation verlief reibungslos, man arbeitete sich schnittig durchs Fleisch, der Kopf ist mittlerweile wieder genesen.
Allerdings verfälscht die gewählte Ohrgröße den Eindruck, es könne sich um den vier Jahre jünger aussehenden Tom Waits handeln. Laute Musik braucht großes Ohr, so die Devise des Operierten. Auch egal, das abschließende Urteil, eigentlich sei es ihm darum gegangen, dass seine kleineren Kindern nicht schreiend vor ihm davonlaufen sollten, weil sie ihn für etwas hielten, mit denen man Kindern Angst macht.
Und überhaupt: Mick Jagger solle sich erst mal um sein achtes Kind kümmern und es langsam an seinen Faltenbalg über den Schultern gewöhnen. Acht Kinder von 12 Frauen, ja wo kommen wir da hin? Und noch mal überhaupt: Bald gibt es ein neues Album, das so frisch klingt wie schon mal gehört. Muss aber sein, weil die Rentenkasse nichts rausrückt.
Allerdings verfälscht die gewählte Ohrgröße den Eindruck, es könne sich um den vier Jahre jünger aussehenden Tom Waits handeln. Laute Musik braucht großes Ohr, so die Devise des Operierten. Auch egal, das abschließende Urteil, eigentlich sei es ihm darum gegangen, dass seine kleineren Kindern nicht schreiend vor ihm davonlaufen sollten, weil sie ihn für etwas hielten, mit denen man Kindern Angst macht.
Und überhaupt: Mick Jagger solle sich erst mal um sein achtes Kind kümmern und es langsam an seinen Faltenbalg über den Schultern gewöhnen. Acht Kinder von 12 Frauen, ja wo kommen wir da hin? Und noch mal überhaupt: Bald gibt es ein neues Album, das so frisch klingt wie schon mal gehört. Muss aber sein, weil die Rentenkasse nichts rausrückt.
Georg Krakl - Rose
Der Gürtel paart sich mit der Rose.
Durch diesen Vorgang geht die Anmut jener Blume in die Hose.
Der Gürtel paart sich mit der Rose.
Durch diesen Vorgang geht die Anmut jener Blume in die Hose.
Dadurch, dass man ein Gedicht zweimal veröffentlicht, wird es nicht besser. Auch ist fraglich, ob es der Leser besser versteht, wenn er es zweimal an verschiedenen Stellen liest. Das wiederholte Vorlesen mag helfen, aber kann der Durchschnittsbildungsbürger wirklich in die Tiefen eines Kurzen Textes mit Endreim dringen? Weiß er um die Not, die das Paaren von Gürtel und Rose hervorbringt, um die Verwandlung in einen Zustand zu bewirken, der schlechter ist als vorher? Das neue Leben sollte besser sein. Das ist ein wunderbares Axiom oder wie auch immer, das wir uns gerne zu Herzen nehmen. Warum sich bemühen, wenn es hinterher schlechter ist?
Beim Reimen bemüht man sich auch und hofft, dass die einzelnen Wörter in einen besseren Zustand gehoben werden als vorher. Vielleicht waren sie lediglich eingereiht in ein alphabetisch geordnetes Wörterbuch, oder - noch schlimmer- in ein Glossar. GLOSSAR! Allein das Wort schon, wie es klingt, wie es so träge und dickfellig in die Ohren und Augen kriecht, Glossar!, als ei es eine Krankheit oder ein eitriges Geschwür! Es gibt Wörter, die sollte man verbieten. Und da ist es doch schön, wenn man ein paar terffende Reime findet, die alles schöner machen. Auf Glossar reimt sich definitiv nichts!
Durch diesen Vorgang geht die Anmut jener Blume in die Hose.
Der Gürtel paart sich mit der Rose.
Durch diesen Vorgang geht die Anmut jener Blume in die Hose.
Dadurch, dass man ein Gedicht zweimal veröffentlicht, wird es nicht besser. Auch ist fraglich, ob es der Leser besser versteht, wenn er es zweimal an verschiedenen Stellen liest. Das wiederholte Vorlesen mag helfen, aber kann der Durchschnittsbildungsbürger wirklich in die Tiefen eines Kurzen Textes mit Endreim dringen? Weiß er um die Not, die das Paaren von Gürtel und Rose hervorbringt, um die Verwandlung in einen Zustand zu bewirken, der schlechter ist als vorher? Das neue Leben sollte besser sein. Das ist ein wunderbares Axiom oder wie auch immer, das wir uns gerne zu Herzen nehmen. Warum sich bemühen, wenn es hinterher schlechter ist?
Beim Reimen bemüht man sich auch und hofft, dass die einzelnen Wörter in einen besseren Zustand gehoben werden als vorher. Vielleicht waren sie lediglich eingereiht in ein alphabetisch geordnetes Wörterbuch, oder - noch schlimmer- in ein Glossar. GLOSSAR! Allein das Wort schon, wie es klingt, wie es so träge und dickfellig in die Ohren und Augen kriecht, Glossar!, als ei es eine Krankheit oder ein eitriges Geschwür! Es gibt Wörter, die sollte man verbieten. Und da ist es doch schön, wenn man ein paar terffende Reime findet, die alles schöner machen. Auf Glossar reimt sich definitiv nichts!
Wenn Männer am Hemd reißen
Vielleicht war es auch kein Reißen. Vielleicht ein Kratzen oder Schaben. Ungeziefer, das sich im Hautbereich betätigte, gab Anlass dazu. Mal wieder duschen. Mal wieder frühstücken. Mal wieder ein Buch lesen, das Sparkassenbuch vielleicht, wenn was auf den Seiten stand. Schwarz auf weiß. Das Rote war unlesbar.
Ach, der Kopf, der Kopf, alles war im Wandel.
Der Tropf! Am Tropf hing manchmal die ganze Existenz.
Blödsinn im Maisfeld.
Ach was, wer brauchte Freunde, wer dachte an Scheiß Geld?
Was war das denn noch, was da blieb von dem allerallerwichtigsten Gut?
Freunde waren es ja wohl nicht, und Geld, neinnein.
Ach, denkt Markward, ich bin so allein. Es juckt und Markward kratzt.
Ossenkopp, Barzelona, Liemstrieker, Kowa und Lochschwager
Was hast du denn für einen Ossenkopp, sagte die Mutter und meinte den roten Schädel, den sich Fred beim Fußballspielen angekämpft hatte, weil er natürlich wie Stan Libuda den Ball verteidigen wollte.
An Gott kommt niemand vorbei, nur Stan Libuda, dachte Fred und dachte weiter: Scheiß-Ossenkopp. Wer läuft, kommt ins Schwitzen und bekommt einen roten Kopf, den sich die Generation Weltkrieg ja verkniffen hatte und über alles aus der Vergangenheit schwieg.
Dem Vater hätte man das nicht sagen dürfen. Der Ossenkopp, oder auf hochdeutsch Ochsenkopf wurde von oben nach unten verliehen, der Vater hätte sich Gedanken gemacht über seine Einordung in das Fortpflanzungsmodell der 50er Jahre. Osse, Ochse, verdammt, das durfte keiner sagen. Der Sohn war doch da. Er war kein Ochse. Er war ein Stier. Ok, vielleicht nicht Stier und Bulle auch nicht, dann wäre er ja Polizist. Er wann ein Mann. Also. Ein Mann mit Sohn.
Vom Ochsen zum Barzelona, dem lose verbandelten und für eine Heirat nicht zu vermittelnden Draufgänger, der dem Vorurteil ausgeliefert ist, der Südländer sei heißblütig, aber eher unstet, und er, der Barzelona, gehöre dazu.
Barzelona wurde irgendwie gefühlt in Spanien verortet, was keine solide Herkunft attestierte. Der Gastarbeiter kam aus dem Ausland damals und sah auch wie einer aus. Im Prinzip unterstellte man eine negativ unverklemmte Einstellung zur Körperlichkeit und zielführende Maßnahmen, um eine Frau in die Horizontale zu bekommen und sich an ihr an ihr lustvoll abzuarbeiten. Ohne Verpflichtung. Das Etikett konnte auch einem Dorfbewohner zugeteilt werden, wenn er denn die vorgenannten Eigenschaften besaß. Trotz einer bodenständigen Herkunft wählte man das Fremdländische als Bzeichnung, weil man das eigene Nest nicht beschmutzen wollte.
Der Kowa war der vorübergehende Gefährte, dem man nicht unbedingt lautere Absichten zumutete, etwa sein überwiegend sexuell motiviertes Tun durch eine Heirat oder wenigstens eine Verlobung gesellschaftlich anerkennen zu lassen; der Kowa war eher Liemstrieker, der sich nicht durch unentgeltliche Arbeit in Garten und an Haus und Hof hervortat, sondern seine Tätigkeit auf das Körperliche konzentrierte, um die umworbene Dame wohlgesonnen zu machen und gemeinsame schöne Stunden zu verbringen.
Möglich, dass man beim Begriff Kowa, der immer leicht abfällig gebraucht wurde, an den Schauspieler und Frauenbeglücker Victor de Kowa dachte, dem man ja sein Tun auch neidete, weil man den eigenen Mann sicher im Hühnerstall bei der Reparatur der Hühnerleiter oder anderer zeitintensiver Tätigkeiten wusste. Jener eigene Mann war dann meistens zu müde, um sich mit romantischem Gesäusel und Geplänkel abzugeben, was später als Vorspiel in die Zeitungen und Köpfe vor allem der Frauen gelangte.
Der Lochschwager war meistens jünger als der Kowa und ein unerfahrener Liebhaber, der seine Erfahrungen bei reiferen Damen zu sammeln genötigt war, um den Ruf der unbefleckten jungen Frauen, die später auch für ihn selbst als Ehefrau in Frage kommen sollten, nicht zu verderben.
Zwei Übende, die sich von der selben Frau in die Liebestätigkeiten hatten einweisen lassen, nannte man Lochschwager, was einer Verbundenheit wie durch eine Blutsbrüderschaft sehr nahe kam. Die Frauen, die solche Verbundenheit ermöglichten, taten dies in der Regel bereitwillig und hatten eine ihnen angenehme Freizeitgestaltung.
An Gott kommt niemand vorbei, nur Stan Libuda, dachte Fred und dachte weiter: Scheiß-Ossenkopp. Wer läuft, kommt ins Schwitzen und bekommt einen roten Kopf, den sich die Generation Weltkrieg ja verkniffen hatte und über alles aus der Vergangenheit schwieg.
Dem Vater hätte man das nicht sagen dürfen. Der Ossenkopp, oder auf hochdeutsch Ochsenkopf wurde von oben nach unten verliehen, der Vater hätte sich Gedanken gemacht über seine Einordung in das Fortpflanzungsmodell der 50er Jahre. Osse, Ochse, verdammt, das durfte keiner sagen. Der Sohn war doch da. Er war kein Ochse. Er war ein Stier. Ok, vielleicht nicht Stier und Bulle auch nicht, dann wäre er ja Polizist. Er wann ein Mann. Also. Ein Mann mit Sohn.
Vom Ochsen zum Barzelona, dem lose verbandelten und für eine Heirat nicht zu vermittelnden Draufgänger, der dem Vorurteil ausgeliefert ist, der Südländer sei heißblütig, aber eher unstet, und er, der Barzelona, gehöre dazu.
Barzelona wurde irgendwie gefühlt in Spanien verortet, was keine solide Herkunft attestierte. Der Gastarbeiter kam aus dem Ausland damals und sah auch wie einer aus. Im Prinzip unterstellte man eine negativ unverklemmte Einstellung zur Körperlichkeit und zielführende Maßnahmen, um eine Frau in die Horizontale zu bekommen und sich an ihr an ihr lustvoll abzuarbeiten. Ohne Verpflichtung. Das Etikett konnte auch einem Dorfbewohner zugeteilt werden, wenn er denn die vorgenannten Eigenschaften besaß. Trotz einer bodenständigen Herkunft wählte man das Fremdländische als Bzeichnung, weil man das eigene Nest nicht beschmutzen wollte.
Der Kowa war der vorübergehende Gefährte, dem man nicht unbedingt lautere Absichten zumutete, etwa sein überwiegend sexuell motiviertes Tun durch eine Heirat oder wenigstens eine Verlobung gesellschaftlich anerkennen zu lassen; der Kowa war eher Liemstrieker, der sich nicht durch unentgeltliche Arbeit in Garten und an Haus und Hof hervortat, sondern seine Tätigkeit auf das Körperliche konzentrierte, um die umworbene Dame wohlgesonnen zu machen und gemeinsame schöne Stunden zu verbringen.
Möglich, dass man beim Begriff Kowa, der immer leicht abfällig gebraucht wurde, an den Schauspieler und Frauenbeglücker Victor de Kowa dachte, dem man ja sein Tun auch neidete, weil man den eigenen Mann sicher im Hühnerstall bei der Reparatur der Hühnerleiter oder anderer zeitintensiver Tätigkeiten wusste. Jener eigene Mann war dann meistens zu müde, um sich mit romantischem Gesäusel und Geplänkel abzugeben, was später als Vorspiel in die Zeitungen und Köpfe vor allem der Frauen gelangte.
Der Lochschwager war meistens jünger als der Kowa und ein unerfahrener Liebhaber, der seine Erfahrungen bei reiferen Damen zu sammeln genötigt war, um den Ruf der unbefleckten jungen Frauen, die später auch für ihn selbst als Ehefrau in Frage kommen sollten, nicht zu verderben.
Zwei Übende, die sich von der selben Frau in die Liebestätigkeiten hatten einweisen lassen, nannte man Lochschwager, was einer Verbundenheit wie durch eine Blutsbrüderschaft sehr nahe kam. Die Frauen, die solche Verbundenheit ermöglichten, taten dies in der Regel bereitwillig und hatten eine ihnen angenehme Freizeitgestaltung.
Georg Krakl - Rose
Der Gürtel paart sich mit der Rose.
Durch diesen Vorgang geht die Anmut jener Blume in die Hose.
Durch diesen Vorgang geht die Anmut jener Blume in die Hose.
Fragen an Dr. August: Meine Freundin hat oft Schmadder im Gesicht
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Frauen mit Speiseresten im Gesicht wirken nicht anmutig |
Dr.August: Schleimige Brocken im Gesicht junger und oft schöner Frauen können vielfache Gründe haben. Möglicherweise sind es Speisereste eines Diätmittels, das sich die junge Dame aus einem Pulver selber anrührt, um damit abzunehmen. Vielleicht will sie Ihnen besonders gut gefallen und achtet peinlichst genau auf die Figur und drohende Pölsterchen. Vielleicht hat ihre Freundin aber einfach die Ernährung umgestellt, das können Sie leicht feststellen, indem sie öfter mal eine Mahlzeit gemeinsam einnehmen.
Vielleicht handelt es sich um eine schlecht ausgeheilte Bronchitis, die immmer wieder Bröckchen in den Lungen produziert. Eigentlich müssten diese Hustenejakulate auf Ihrem Gesicht sitzen, wenn Sie denn gemeinsam am Tisch sitzen und endlich mal wieder eine Mahlzeit gemeinsam einnehmen. Oder hat ihre Freundin einen Arbeitskollegen mit einer schweren Bronchitis, der ihr im Büro gegenübersitzt? Fragen Sie einfach! Oder lauschen Sie: Hustet die Freundin? Wischt sie sich mit dem Handrücken durchs Gesicht?
Es kommen natürlich noch weitere Gründe dazu, die ich hier aus Platzgründen nicht aufzählen kann, aber mein Rat ist: Schleimige Flocken im Gesicht oder nicht, reden Sie einfach mal wieder! Fragen Sie nach! Schatz, bist du auf Brei umgestiegen? Schatz, ist das da von deinem Arbeitskollegen?
Schweigen ist in diesem Fall Silber, und Reden ist Gold!
Der weise Mann sagt: Frisur
Beurteile den Menschen nicht nach seiner Frisur,
sondern danach, was darunter sitzt.
Liebe Amis, warum also Donald Trumppp wählen?
sondern danach, was darunter sitzt.
Liebe Amis, warum also Donald Trumppp wählen?
5-Minuten-Weisheit:Eines Tages
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Wenn du erkennst, dass es noch einen zweiten Menschen auf der Welt gibt, stellst du fest: Auf einem Auge blind. |
Kommunizieren oder besprechen?
Eigentlich hätte es gereicht "Wir müssen das noch besprechen" zu sagen. "Wir müssen das noch kommunizieren", wird aber gesagt, und der Normaldeutschsprechende fragt sich, was denn da gemeint sein könnte, wenn man etwas mit einem Fremdwort ausdrückt, für das es auch einen einfachen und verständlichen Ausdruck gibt.
Gerade in hierarchisch organisierten Systemen muss viel besprochen werden, weil ja irgendwer die Arbeit machen muss, aber jeder denkt, das könnte doch mal Kollege Frettholz machen, der tut doch sowieso nie was. Der Chef ist natürlich Teil des Konflikts, denn er schafft es nicht, der Gute König, sprich: der Gute Chef zu sein, denn es fehlt ihm Charisma und Weitblick. Aber er hat ein schönes Fremdwort, das zwar eher für Objekte, die sich miteinander austauschen, angewandt wird, aber hier benutzt werden kann, weil es den eigentlichen Sachverhalt verschleiert, und Zeit gewinnt. Das müssen wir noch kommunizieren. Lächerlich.
Das Besprechen klappt ja in der Regel nicht, da schnell die Sachebene verlassen und die Beziehungsebene betreten wird. Das ist ein Kommunikationsproblem; gestörte Kommunikation. Das gestörte Besprechen wird zum Kommunizieren, weil das ja irgendwie imme gestört ist, also selbstverständlich. Und weil der Chef das sagt, fragt auch keiner nach, warum der so ein abgedroschenes Scheißwort benutzt, das nicht ein bisschen die verkackte Teamsituation wiedergibt, in der die verlausten Kollegen und versifften Kolleginnen keinen Drecksfinger krumm machen, weil sie sich lieber in ihrer eigenen Selbstgefälligkeit suhlen und nicht merken wie dumm, dreist und verschissen sie sind.
Es ist alles so beschissen, und dann kommt so ein Wort, als ob der Chef studiert hätte, dieser überhebliche Emporkömmling, Arschkrampe, verschmierte. Hauptsache der Frettholz kann bequem in seinem tuntigen Drehsessel liegen und hinter dem Kopf Däumchen drehen!
Wenn man etwas besprechen möchte und das zielführend sein soll, dann sollte man sich um Verbleiben auf der Sachebene bemühen. Denn sonst wird es wirklich gestört. Aber das zu kommunizieren, das ist ein Problem für sich.
Gerade in hierarchisch organisierten Systemen muss viel besprochen werden, weil ja irgendwer die Arbeit machen muss, aber jeder denkt, das könnte doch mal Kollege Frettholz machen, der tut doch sowieso nie was. Der Chef ist natürlich Teil des Konflikts, denn er schafft es nicht, der Gute König, sprich: der Gute Chef zu sein, denn es fehlt ihm Charisma und Weitblick. Aber er hat ein schönes Fremdwort, das zwar eher für Objekte, die sich miteinander austauschen, angewandt wird, aber hier benutzt werden kann, weil es den eigentlichen Sachverhalt verschleiert, und Zeit gewinnt. Das müssen wir noch kommunizieren. Lächerlich.
Das Besprechen klappt ja in der Regel nicht, da schnell die Sachebene verlassen und die Beziehungsebene betreten wird. Das ist ein Kommunikationsproblem; gestörte Kommunikation. Das gestörte Besprechen wird zum Kommunizieren, weil das ja irgendwie imme gestört ist, also selbstverständlich. Und weil der Chef das sagt, fragt auch keiner nach, warum der so ein abgedroschenes Scheißwort benutzt, das nicht ein bisschen die verkackte Teamsituation wiedergibt, in der die verlausten Kollegen und versifften Kolleginnen keinen Drecksfinger krumm machen, weil sie sich lieber in ihrer eigenen Selbstgefälligkeit suhlen und nicht merken wie dumm, dreist und verschissen sie sind.
Es ist alles so beschissen, und dann kommt so ein Wort, als ob der Chef studiert hätte, dieser überhebliche Emporkömmling, Arschkrampe, verschmierte. Hauptsache der Frettholz kann bequem in seinem tuntigen Drehsessel liegen und hinter dem Kopf Däumchen drehen!
Wenn man etwas besprechen möchte und das zielführend sein soll, dann sollte man sich um Verbleiben auf der Sachebene bemühen. Denn sonst wird es wirklich gestört. Aber das zu kommunizieren, das ist ein Problem für sich.
Günter Krass - Ballon
Da weinte der Mann bitterlich, denn der Luftballon war ihm davongeflogen. Eigentlich war es nicht der Verlustschmerz, der ihm die Tränen in die Augen trieb, sondern vielmehr wurde ein Gefühl abgerufen, das aus seiner Kindheit stammte.
Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel und Nichten und Neffen, sie alle hatte sich damals einen Spaß daraus gemacht und gerufen: Der Paul hat einen fliegen lassen. Dann hatten sie herzzerreißend gelacht.
Das erste Mal war das ein zufälliges Ereignis gewesen, er hatte den Ballon losgelassen oder er war ihm durch die etwas schmierigen Finger geglitten, und Onkel Ronkel, so nannten sie Rolf, hatte den Witz vom Fliegenlassen gemacht, der ja in seiner bildhaften Bedeutung einen übelriechenden Furz meint, bzw. das Ausstoßen desselben.
Dass Menschen über Fürze lachen oder über das Imitieren dieses Geräusches oder über eine Geschichte, in der ein Furz vorkommt, kann man immer wieder beobachten.
Bald darauf machten sich die Verwandten allesamt einen immer wiederkehrenden Scherz daraus, ihm einen Luftballon zu schenken und ihn, den Paul, dazu zu bringen, diesen loszulassen. Wenn er nicht schnell genug funktionierte, lenkte man ihn ab, oder warf ihm etwas Süßes zu, das er mit beiden Händen auffangen wollte. Dabei wurde er des Ballons verlustig. Dieser schwebte dann empor, nutzlos, ein Instrument eines monotonen Scherzes, über den sich alle amüsierten, nur Paul nicht.
Hätte es das Wort Mobbing gegeben, hätte man eine Unterkategorie bilden müssen: Verwandtenmobbing. Die Verwandten aber sagten nur, wenn er in Tränen ausbrach: Der soll sich nicht so anstellen, das war doch nur ein Scherz, das haben die früher mit uns auch ausgemacht, und - hat es was geschadet? Onkel Ronkel sagte darüber hinaus: Wer heult, kriegt noch etxtra was an den Ballon. Der aber war schon in den Wolken und schaukelte traurig hin und her, so, als verstünde er Pauls Schmerz, immer der Mittelpunkt eines üblen Scherzes zu sein.
Nun war sein Ballon wieder weg, und Paul, jetzt ein Mann, ließ die Tränen trotzdem laufen, weil seine Kindheit sich einen Weg nach draußen bahnte.
Paul würde sich einen neuen kaufen, oder besser: Er würde auf dem Jahrmarkt Luftballons verkaufen, und wenn ihm einer abging, bzw. wenn er einen hatte fliegen lassen, hatte er immer einen, nein hundert neue Ballons in Reserve. Ja, das würde er machen.
Paul winkte dem davongeflogenen Ballon zu und lächelt, weil er Hoffnung auf eine gute Zukunft geschöpft hatte. Fliegen und fliegen lassen, kam es ihm in den Sinn, und das kannte er igrendwoher.
Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel und Nichten und Neffen, sie alle hatte sich damals einen Spaß daraus gemacht und gerufen: Der Paul hat einen fliegen lassen. Dann hatten sie herzzerreißend gelacht.
Das erste Mal war das ein zufälliges Ereignis gewesen, er hatte den Ballon losgelassen oder er war ihm durch die etwas schmierigen Finger geglitten, und Onkel Ronkel, so nannten sie Rolf, hatte den Witz vom Fliegenlassen gemacht, der ja in seiner bildhaften Bedeutung einen übelriechenden Furz meint, bzw. das Ausstoßen desselben.
Dass Menschen über Fürze lachen oder über das Imitieren dieses Geräusches oder über eine Geschichte, in der ein Furz vorkommt, kann man immer wieder beobachten.
Bald darauf machten sich die Verwandten allesamt einen immer wiederkehrenden Scherz daraus, ihm einen Luftballon zu schenken und ihn, den Paul, dazu zu bringen, diesen loszulassen. Wenn er nicht schnell genug funktionierte, lenkte man ihn ab, oder warf ihm etwas Süßes zu, das er mit beiden Händen auffangen wollte. Dabei wurde er des Ballons verlustig. Dieser schwebte dann empor, nutzlos, ein Instrument eines monotonen Scherzes, über den sich alle amüsierten, nur Paul nicht.
Hätte es das Wort Mobbing gegeben, hätte man eine Unterkategorie bilden müssen: Verwandtenmobbing. Die Verwandten aber sagten nur, wenn er in Tränen ausbrach: Der soll sich nicht so anstellen, das war doch nur ein Scherz, das haben die früher mit uns auch ausgemacht, und - hat es was geschadet? Onkel Ronkel sagte darüber hinaus: Wer heult, kriegt noch etxtra was an den Ballon. Der aber war schon in den Wolken und schaukelte traurig hin und her, so, als verstünde er Pauls Schmerz, immer der Mittelpunkt eines üblen Scherzes zu sein.
Nun war sein Ballon wieder weg, und Paul, jetzt ein Mann, ließ die Tränen trotzdem laufen, weil seine Kindheit sich einen Weg nach draußen bahnte.
Paul würde sich einen neuen kaufen, oder besser: Er würde auf dem Jahrmarkt Luftballons verkaufen, und wenn ihm einer abging, bzw. wenn er einen hatte fliegen lassen, hatte er immer einen, nein hundert neue Ballons in Reserve. Ja, das würde er machen.
Paul winkte dem davongeflogenen Ballon zu und lächelt, weil er Hoffnung auf eine gute Zukunft geschöpft hatte. Fliegen und fliegen lassen, kam es ihm in den Sinn, und das kannte er igrendwoher.
Georg Krakl - Gedichte mit Tieren drin
Der Haubentaucher
Der Haubentaucher taucht nach Hauben.
Der Taubenhaucher haucht die Tauben
an. Und während jener auf den Meeresboden sinkt,
da denken Tauben über diesen Haucher: Bäh, der stinkt.
Die Taube
Die Taube,
denkt der Jägersmann,
die hat den Schuss wohl nicht gehört.
Die sitzt da rum
und macht den Buckel krumm,
sie gurrt und schnurrt,
will Katzen scheint's betören,
den Hund durch Flügelschlag berauschen,
und keinesfalls den Schüssen lauschen.
Dem Pudel gleich tut sie begossen.
Der Schuss, der jedes Tier normalerweise schwer verstört,
bleibt unerhört.
Der Jäger hat vorbeigeschossen.
(Ich glaub',
die Taube, die, obwohl wie jedes Tier verstört,
nicht hört,
ist taub. )
Weissagung mit falschem Umlaut
Die einst am Rochen riechen,
werden auf den Knochen kriechen.
Und jeder Zwerg, der sich erhöht,
ist bald schon töt.
Der Haubentaucher taucht nach Hauben.
Der Taubenhaucher haucht die Tauben
an. Und während jener auf den Meeresboden sinkt,
da denken Tauben über diesen Haucher: Bäh, der stinkt.
Die Taube
Die Taube,
denkt der Jägersmann,
die hat den Schuss wohl nicht gehört.
Die sitzt da rum
und macht den Buckel krumm,
sie gurrt und schnurrt,
will Katzen scheint's betören,
den Hund durch Flügelschlag berauschen,
und keinesfalls den Schüssen lauschen.
Dem Pudel gleich tut sie begossen.
Der Schuss, der jedes Tier normalerweise schwer verstört,
bleibt unerhört.
Der Jäger hat vorbeigeschossen.
(Ich glaub',
die Taube, die, obwohl wie jedes Tier verstört,
nicht hört,
ist taub. )
Weissagung mit falschem Umlaut
Die einst am Rochen riechen,
werden auf den Knochen kriechen.
Und jeder Zwerg, der sich erhöht,
ist bald schon töt.
Georg Krakl: Gedicht mit Essen drin
Einem Hummer
machte Kummer
dass das Wasser kochte
denn er mochte
da nicht untertauchen.
Roher Hummer ist jedoch für den Gourmet nicht zu
gebrauchen.
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