http://www.gemuesegrafik.blogspot.com/
Bodos Welt mischt sich ein. Für Minden und die ganze Welt. Bodos Welt bleibt stehen, wo andere weitergehen. Bodos Welt geht weiter, wo andere stehen bleiben. Parteiisch. Übernatürlich. Unablässig. Erscheint täglich. Unaufhörlich.Unhöflich.
Stoische Katze winkt
Aber sie bewegt sich doch, sage ich. Das ist nicht die Erde, sagst du und deutest auf die Katze. Eine Katze ist keine Erdkugel. Da hast du recht. Du warst immer rechthaberisch, aber hier muss dir jeder recht geben. Ein Hund ist kein Mond, und ein Affe kein Stern. Eine Möwe ist kein Trabant und der gemeine Borkenkäfer kein Kofferradio. Das passt nicht, sagst du, aber ich weiß nicht, warum das nicht passt. Das hat nichts mit Weltall zu tun. Doch, sage ich. Äther. Radio kommt aus dem Äther. Du sagst, du fühlst dich wie betäubt.
Ich muss dir recht geben. Du fühlst dich wie betäubt. An.
Die Katze winkt. Unbewegt das Gesicht. Nur der Arm, so, als sei er amputiert und wieder angenäht, vorher mit einem Motor versehen, schlägt von oben nach unten. So, als habe er nichts anderes zu tun. So, als sei er kein wesentlicher Bestandteil einer Erdkugel. Ein Arm ist nicht Teil einer Erdkugel.
Ich denke nach. Du magst recht haben. Ohne Arm wäre die Erdkugel immer noch eine Erdkugel.
Das Gespräch langweilt mich, genauso, wie es aufzuschreiben. Ich schau der Katze 20 Sekunden lang zu und fühle, wie ich meine Zeit verschwende.
Wegräumen kann teuer werden
Klappe zu, Mann!
Deine Fische, Mann, kann man mit einer Hand zeigen, so klein sind die, da könnte jeder Einarmige mithalten, obwohl dem der zweite Arm fehlt. Rollo ist in Rage, der müde Urs hat sich seinemTerritorium genähert, ohne die Demutsbezeigungen zu machen, ohne höflichst um Erlaubnis zu fragen. Und er hat gesprochen, nichts Notwendiges, nur so dahin, guten Tag oder so ähnlich hat es geklungen, die Fische sind erschrocken weggeschwommen, wenn sie da gewesen sind, der Tag ist gelaufen, Meister, geh in die Fischfabrik und kauf dir eine Dose. Hering in Tomatensauce ist mein Tipp. Jetzt hör auf zu schwafeln, dass du nur Guten Tag sagen wolltest, das glaubt dir hier keiner und ich weiß das, weil ich allein hier bin. Bis eben jedenfalls, bis du gekommen bist und die Fische zugequatscht hast mit deinem Guten Tag! als ob Fische sich begrüßen. Was, freundlich sein? Hier wird geangelt, freundlich sein kannst du zu Hause, aber da kriegst du wahrscheinlich kein Wort raus und deine Frau muss sich alles denken, warum du nach Fisch riechst und so. Komm lass stecken, nein, ich will gar nicht wissen, wie du heißt, was soll ich denn mit diesem Wissen anfangen, glaubst du ich schreibe dir ne Postkarte? Ich weiß ja noch nicht mal wo du wohnst.
Und jetzt lass mich hier in Ruhe, ich will angeln. Da ist Klappe zu.
Wertollt Bricht: Mein Spitz (2011)
Mein Spitz, der hat drei Ecken,
drei Ecken hat mein Spitz,
er soll nicht so verdrecken.
Beim Bürsten sag ich: Sitz!
drei Ecken hat mein Spitz,
er soll nicht so verdrecken.
Beim Bürsten sag ich: Sitz!
Georg Krakl: Der Stolz (2011)
Ich lass an heißen Tagen
ohne wen zu fragen,
mich einfach treiben
wie ein totes Holz:
Bin der Gewässer Stolz.
Ich rühr nicht dran, das lass ich bleiben,
denn Flüsse, Bäche, Meere
sind so dumm
und obendrein noch stumm.
Auch ich schweig still
und habe, was ich will:
Der Stolz zu sein.
Ich bin kein Schwein.
ohne wen zu fragen,
mich einfach treiben
wie ein totes Holz:
Bin der Gewässer Stolz.
Ich rühr nicht dran, das lass ich bleiben,
denn Flüsse, Bäche, Meere
sind so dumm
und obendrein noch stumm.
Auch ich schweig still
und habe, was ich will:
Der Stolz zu sein.
Ich bin kein Schwein.
Alles künstlich in der Stadt
Ab und zu war Toni mit Kunst in Berührung gekommen, das kam auf dem Lande nicht häufig vor. Künstler stellten Tische auf einen Acker und schlachteten öffentlich Hühner, sie hüllten eine vermüllte und fast nie benutzte Bushaltestelle in gelbe Säcke und künstlich fühlten sich auch manche Körperstellen von Biggi an, die ebenfalls aus der Stadt kam und auch bald wieder dorthin zurückging. Toni folgte ihr, weniger wegen der gummiartigen Stellen, die er manchmal berühren durfte, sondern wegen der Kunst, die es in der Stadt offenbar massenhaft gab, wegen der aufregenden Hinweise auf eine Welt, die er noch nicht kannte. Nach der ersten Busfahrt hätte Toni erkennen müssen, dass seine Entscheidung ein Fehler war, blind erkannte er die kulturelle Überlegenheit der Städter an, obwohl dort im Verkehrstrubel nüchtern auf einen Bannkreis hingewiesen wurde. Toni wusste noch, was ein Bannkreis war, er konnte erkennen, ob er drinnen oder draußen war, gebannt oder verbannt, er kannte die Sprache der Natur, der Bilder, er wusste, dass es Dinge gibt, die sich nicht auf Hinweisschilder bannen lassen, dass hier kulturelle Überlegenheit der Arroganz weichen musste, und trotzdem blieb er, überzeugt davon, dass ein städtischer Bannkreis aufregender und wertvoller sein muss als ein ländlicher und dass er bisher einfach viel zu wenig vom wirklichen Leben wusste. Er verlernte die mythische Sprache, schrieb lange Briefe an seine Eltern, schickte ihnen zu Weihnachten dicke Bildbände, klebte Collagen aus Silikonkissen und kehrte schließlich als anerkannter Künstler für demonstrative Kunst aufs Dorf zurück. Dort gründete er eine Künstlerkolonie mit dem Namen Bannkreis, doch er starb dumm und unerleuchtet.
Fahrbare Kunst wieder unterwegs
Da wo Wiesen und Felder die Landschaft bestimmen, wo vereinzelte Höfe die weiten Ebenen unterbrechen, wo gelegentliche Neubau-Ansiedlungen die Harmonie des Gewachsenen zerstören, ist das Kulturelle oft unterentwickelt, es beschränkt sich auf Holzschuhtanz und gemeinsames Brummeln zum Schifferklavier. Kulturbeflissene haben sich jetzt etwas einfallen lassen: Das transportable Kunstwerk, das mal hier, mal da zu sehen ist und dazu beiträgt, das Gefälle zwischen Stadt und Land zu nivellieren, dass dem Landesflüchtigen nicht der Kulturschock in die Glieder fährt, wenn er in die Stadt kommt, und er frustriert zurück zu Scholle kehrt.
Gern stellt man Objekte aus Metall aus, da sie Wind und Wetter zu trotzen vermögen und mit der Zeit nicht nur Ansehen des Künstler, sonder auch das eigene Aussehen zum Positiven hin verändern.
Hatten sich früher die Menschen mit dem Taschenmesser oder dem Hirschfänger Figuren aus Weide oder Pappel geschnitzt, so schaffen es heute bekannte und bedeutende Kunstschaffende in jedes Dorf und lösen Erstaunen aus. Das hatte man bisher nicht gesehen, das war neu, das schaffte Verwirrung. Aber Kunst kommt ja nicht nur von künstlich, sondern soll auch zum Nachdenken anregen, indem sie irritiert, indem sie verwirrt, indem sie Fragen aufwirft.
Winfried Hackeböller, Rostkünstler seines Zeichens, ist im Jahre 2011 mit dem Vierfachkreuz auf Tournee durch "die Hinterwälder, da wo die Hinterwäldler leben", und lacht täglich über sein kleines Wortspiel, wenn neugierige Menschen vor seinem Anhänger stehen bleiben und sich fragen: "Was soll der Scheiß?"
Kunst hat ja immer auch mit Toleranz zu tun, und das kommt nicht von toll.
Bank negativ besetzt
Da irgendwo auf dem Lande steht eine Bank, so als müsse sie die Sparkasse ergänzen, die jedes Dorf ihr eigen nennt, auf die die Leute ihr bitter erarbeitetes Geld bringen. Da steht eine Bank, so als müsse man das Vertrauen in diese Sparkasse neu gründen: Seht her! Das ist eine Bank! Vielleicht eine bad Band, eine schlechte, eine, wo die Managerratten euch den Käse aus der Tasche fressen und heimlich über euch lachen, weil ihr vom Lande seid. Der dörfliche Mensch ist mit Schläue beschenkt, er weiß, dass es nicht sinnvoll ist, sein Geld im Sparstrumpf zu horten, aber auch gefährlich ist, das, was am Monatsende übrig bleibt, auf eine Bank zu schleppen, wo es in windigen Kanälen verschwindet.
Die Bank ist eigentlich Ruhepunkt, um ein schönes Denkmal zu betrachten, oder Leute zu beobachten, die nicht auf einer Bank sitzen, sondern vor ihr auf und ab, bzw. hin und her schwadronieren, weil es Sonntag ist und sie nicht den Rasen mähen dürfen. Und es ist Mahnmal, um die Guten zu warnen, auf die falschen Pferde zu setzen, oder sich von Gewinnmaximierung leiten zu lassen, hinter der nur der Verfall der Sitten lauert. Bleibe daheim und nähre dich redlich, und lege dein Geld aufs Konto, immerhin bekommst du 1,75% Zinsen, wenn du mindesten 2.500 € einzahlst. Das ist doch lukrativ, wenn man die Kosten dazuschlägt, die entstehen, wenn man mit 1,75 Promille von der Polizei ausgebremst wird oder bereits an einem Baum zu halten gekommen ist und einem die Beamten das Blasrohr entgegenstrecken.
Eine Bank hat auch etwas Positives.
Die Bank ist eigentlich Ruhepunkt, um ein schönes Denkmal zu betrachten, oder Leute zu beobachten, die nicht auf einer Bank sitzen, sondern vor ihr auf und ab, bzw. hin und her schwadronieren, weil es Sonntag ist und sie nicht den Rasen mähen dürfen. Und es ist Mahnmal, um die Guten zu warnen, auf die falschen Pferde zu setzen, oder sich von Gewinnmaximierung leiten zu lassen, hinter der nur der Verfall der Sitten lauert. Bleibe daheim und nähre dich redlich, und lege dein Geld aufs Konto, immerhin bekommst du 1,75% Zinsen, wenn du mindesten 2.500 € einzahlst. Das ist doch lukrativ, wenn man die Kosten dazuschlägt, die entstehen, wenn man mit 1,75 Promille von der Polizei ausgebremst wird oder bereits an einem Baum zu halten gekommen ist und einem die Beamten das Blasrohr entgegenstrecken.
Eine Bank hat auch etwas Positives.
Verwirrung auf dem Lande
Längst hat das Land seine Beschaulichkeit verloren. Der Radfahrer, der der Erholung bedarf, strampelt gedankenverloren durch die flache und bequem zu erfahrende Gegend, nicht darauf vorbereitet, mehr zu tun, als sich treiben zu lassen und Leib und Seele zu erfrischen.
Und dann erwischt ihn die rustikale Realität: Hatte er gehofft seiner Sinnkrise durch eine Fahrradtour ein Ende zu machen, trifft er jetzt auf einen Scheideweg, wenn nicht den Scheideweg, an dem ihm Schilder Zeichen geben wollen, aber eher der Verwirrung einer verirrten Seele dienen.
Weißt du, wohin?, fragt der Wanderer eines der Blechsymbole, das "nach links" raunt, wispert, flüstert. "Nach links!",wiederholen sechs weitere Hinweisgeber. "Nach rechts!", zischt ein anderes, "Geradeaus!", empfiehlt ein neuntes, und dort auf blauem Grund die weiße Spaziergängerin mit ihrem Kind! Sie lockt mit niegelnagelneuem weißem Fahrrad unter sich ins Grüne.
Der Radfahrer und Erholungssuchende ist verzweifelt. Nicht einmal in einem dörflichen Schilderwald findet er sich zurecht. Ist es denn schon so weit mit mir gekommen?, fragt sich der benommene Biker und sieht sich fast gezwungen niederzuknien und um Beistand von oben zu bitten.
Dann erkennt er die Eisbude hinter den Bäumen und weiß plötzlich ganz genau, wohin er will. Mal aus dem Bauch heraus entscheiden!, seufzt er zufrieden und leckt an seinen Kugeln in den Geschmacksrichtungen "Zucker mit rotem Farbstoff" und "After shave". Komisch, denkt er, After shave schmeckt eher nach Pefferminz mit dunkler Schokolade. Ach egal, Hauptsache, ich weiß, wo's langgeht.
Im Unterbewusstsein hat er aber heute gespeichert: Auf dem Land herrscht ein Linksruck. Das hat es ja noch nie gegeben.
Mal "Weißt du, wohin?" hören
Und dann erwischt ihn die rustikale Realität: Hatte er gehofft seiner Sinnkrise durch eine Fahrradtour ein Ende zu machen, trifft er jetzt auf einen Scheideweg, wenn nicht den Scheideweg, an dem ihm Schilder Zeichen geben wollen, aber eher der Verwirrung einer verirrten Seele dienen.
Weißt du, wohin?, fragt der Wanderer eines der Blechsymbole, das "nach links" raunt, wispert, flüstert. "Nach links!",wiederholen sechs weitere Hinweisgeber. "Nach rechts!", zischt ein anderes, "Geradeaus!", empfiehlt ein neuntes, und dort auf blauem Grund die weiße Spaziergängerin mit ihrem Kind! Sie lockt mit niegelnagelneuem weißem Fahrrad unter sich ins Grüne.
Der Radfahrer und Erholungssuchende ist verzweifelt. Nicht einmal in einem dörflichen Schilderwald findet er sich zurecht. Ist es denn schon so weit mit mir gekommen?, fragt sich der benommene Biker und sieht sich fast gezwungen niederzuknien und um Beistand von oben zu bitten.
Dann erkennt er die Eisbude hinter den Bäumen und weiß plötzlich ganz genau, wohin er will. Mal aus dem Bauch heraus entscheiden!, seufzt er zufrieden und leckt an seinen Kugeln in den Geschmacksrichtungen "Zucker mit rotem Farbstoff" und "After shave". Komisch, denkt er, After shave schmeckt eher nach Pefferminz mit dunkler Schokolade. Ach egal, Hauptsache, ich weiß, wo's langgeht.
Im Unterbewusstsein hat er aber heute gespeichert: Auf dem Land herrscht ein Linksruck. Das hat es ja noch nie gegeben.
Mal "Weißt du, wohin?" hören
Vladimir Kannikski: Akrobaten (2011)
Früher genossen die Akrobaten hohes Ansehen; viele kannten das Wort nicht und folgerten, dass es sich um ein Fremdwort handeln müsse. Akademiker begannen mit den selben Buchstaben, und das Volk verneigte sich in Ehrfurcht. Dass es oft simple Kunststückchen waren, wurde wegen des Glanzes des fremden Wortes übersehen.
Auf Pümpeln herumzustaken ist ja erst mal nicht so schwer. Das hat Kannikski erkannt und in Pastellfarben umgesetzt: Die Angst des Akrobaten vor dem Umkippen. Der Eleve starrt ängstlich auf die Gehhilfen des Meisters, der aber durch seine ausgebreiteten Arme zeigt, dass er auch auf wackligem Terrain steht. Künstlerisch eher eine Kritzelarbeit, gesellschaftskritisch durchaus im Rahmen des Tolerablen.
Auf Pümpeln herumzustaken ist ja erst mal nicht so schwer. Das hat Kannikski erkannt und in Pastellfarben umgesetzt: Die Angst des Akrobaten vor dem Umkippen. Der Eleve starrt ängstlich auf die Gehhilfen des Meisters, der aber durch seine ausgebreiteten Arme zeigt, dass er auch auf wackligem Terrain steht. Künstlerisch eher eine Kritzelarbeit, gesellschaftskritisch durchaus im Rahmen des Tolerablen.
Rolf und Dieter: Urlaub in Irland
Dieter: Bist du eigentlich schwindelfrei?
Rolf: Das hast du vor Jahren schon mal gefragt.
Dieter: Und was hast du damals geantwortet?
Rolf: Das weiß ich doch heute nicht mehr.
Dieter: Aber du musst doch wissen, ob du schwindelfrei bist.
Rolf: Ich muss gar nichts.
Dieter: Doch schon. Verdauung zum Beispiel ist ein Muss. Man sagt ja auch "müssen". Ich muss mal eben.
Rolf: Du polemisierst.
Dieter: Fremdwörter helfen dir auch nicht weiter.
Rolf: In der Savanne muss man nicht schwindelfrei sein, da ist alles flach.
Dieter: Wir sind aber nicht in der Savanne.
Rolf: Und? Wo sind wir denn?
Dieter: Irland.
Rolf: Aha, auch so ein flaches Land.
Dieter: Irland, Steilküste.
Rolf: Ach du Scheiße.
Dieter: Sag ich doch.
Rolf: Was hast du gesagt?
Dieter: Wir sind hier nicht in der Savanne.
Rolf: Ich will nach Hause.
Dieter: Wir haben drei Wochen gebucht.
Rolf: Da ist es ja im Zoo schöner.
Dieter: Hast du was gegen Irland?
Rolf: Immer schon. Wegen der Steilküsten.
Rolf: Das hast du vor Jahren schon mal gefragt.
Dieter: Und was hast du damals geantwortet?
Rolf: Das weiß ich doch heute nicht mehr.
Dieter: Aber du musst doch wissen, ob du schwindelfrei bist.
Rolf: Ich muss gar nichts.
Dieter: Doch schon. Verdauung zum Beispiel ist ein Muss. Man sagt ja auch "müssen". Ich muss mal eben.
Rolf: Du polemisierst.
Dieter: Fremdwörter helfen dir auch nicht weiter.
Rolf: In der Savanne muss man nicht schwindelfrei sein, da ist alles flach.
Dieter: Wir sind aber nicht in der Savanne.
Rolf: Und? Wo sind wir denn?
Dieter: Irland.
Rolf: Aha, auch so ein flaches Land.
Dieter: Irland, Steilküste.
Rolf: Ach du Scheiße.
Dieter: Sag ich doch.
Rolf: Was hast du gesagt?
Dieter: Wir sind hier nicht in der Savanne.
Rolf: Ich will nach Hause.
Dieter: Wir haben drei Wochen gebucht.
Rolf: Da ist es ja im Zoo schöner.
Dieter: Hast du was gegen Irland?
Rolf: Immer schon. Wegen der Steilküsten.
Der Mythos "Zunge"
In den 60ern lebte der Mythos der langen Haare, der Mähne, noch einmal auf. Alle Welt glaubte, dass mit dem Haar auch Kraft und Macht und Kreditwürdigkeit einhergingen und man diese Attribute deshalb vernachlässigen könne, weshalb man Langhaarige als schlappe, ohnmächtige Gammler bezeichnete, denen man keine Mark leihen werde.
Dann ließen sich die Langhaarigen bis auf ein paar Unverbesserliche die Haare abschneiden, kleideten sich adrett und wurden Bankangestellte.
Der Mythos Zunge wurde plötzlich, so, wie der der Haare wieder verschwand, belebt, und es galt als beeindruckend, wenn jemand die Marmelade ohne Hilfsmittel aus dem Glas lecken konnte und sich dabei nicht einmal nach vorn beugen musste. Der Satz "Der hat den Mund ziemlich voll genommen" bekam eine völlig neue Bedeutung, denn solche Könner hatten den Mund immer voll. Wenn die Männer diese von der Natur Beschenkten als krötenhaft bezeichneten, so zeigte sich die Damenwelt interessiert, denn sie hatte es dieses ewige Löffelimmarmeladentopfgeschabe satt. Anfang der 8oer entstand der Punk und alle fanden die 70er ekelerregend. Der stille Betrachter aber fragt sich, was denn wirklich von Dauer ist? Spätestens in den 90ern wären die langen Haare ja sowieso von selbst ausgegangen.
Dann ließen sich die Langhaarigen bis auf ein paar Unverbesserliche die Haare abschneiden, kleideten sich adrett und wurden Bankangestellte.
Der Mythos Zunge wurde plötzlich, so, wie der der Haare wieder verschwand, belebt, und es galt als beeindruckend, wenn jemand die Marmelade ohne Hilfsmittel aus dem Glas lecken konnte und sich dabei nicht einmal nach vorn beugen musste. Der Satz "Der hat den Mund ziemlich voll genommen" bekam eine völlig neue Bedeutung, denn solche Könner hatten den Mund immer voll. Wenn die Männer diese von der Natur Beschenkten als krötenhaft bezeichneten, so zeigte sich die Damenwelt interessiert, denn sie hatte es dieses ewige Löffelimmarmeladentopfgeschabe satt. Anfang der 8oer entstand der Punk und alle fanden die 70er ekelerregend. Der stille Betrachter aber fragt sich, was denn wirklich von Dauer ist? Spätestens in den 90ern wären die langen Haare ja sowieso von selbst ausgegangen.
Georg Krakl: Trixie (2011)
Viele lieben Trixie,
ist nicht dick, sie
ist sehr chic, sie
fährt auch Trickski,
doch ich ffind sie süß.
ist nicht dick, sie
ist sehr chic, sie
fährt auch Trickski,
doch ich ffind sie süß.
Aluliebe rostet nicht
Es war Samstag gewesen. Berni und Kalle waren zur Fete mit ihren Rädern gefahren und wollten später nicht zu Fuß gehen. Dann waren sie zu betrunken, um das Schloss, mit dem sie die beiden Räder zusammengeschlossen hatten, zu knacken, denn Bernie hatte den Schlüssel über der Schüssel verloren und konnte nur noch lallen. Er wiederholte irgendwelche Zahlen, vielleicht erinnerte er sich an ein altes Zahlenschloss, hier jedoch war der Schlüssel gefordert. Der war aber weg.
Die beiden Räder hatten jetzt vier Nächte miteinander verbracht und fünf Tage, hatten 14 Regenschauer erlebt, einen Hund, der an die Hinterreifen gepinkelt hatte und wären fast umgekippt, als der Postbote seinen Paketkarren herangeschleppt hatte. Sie waren sich näher gekommen. Sie hatten sich aneinander geschmiegt, wenn es kalt war und gemeinsam geschwitzt, wenn die Sonne gelegentlich auf sie niedergeschienen hatte. Sie hatten sich in einander verliebt. Zwei Herrenfahrräder hatten sich gefunden und wollten ein Leben lang zusammenbleiben, das war ihnen in den letzten Tagen klar geworden; anfangs hatten sie aus Verlegenheiten ein paar läppische Fragen aus Trivial Pursuit gestellt und meistens richtig beantwortet. Schließlich hatten sie über den Sinn von Feten und Alkohol, über die Jugend von heute, über den Sinn des Lebens und rostfreien Stahl gesprochen, sie hatten die Vorteile von Scheibenbremsen diskutiert und dann festgestellt, dass beide lieber rot wären. Rot ist eine Mädchenfarbe, hatte der eine noch gesagt. Na und?, hatte der andere gefragt, und dann war es um sie geschehen.
Und sie konnten genießen, dass sie Aluräder waren. Egal, wie alt ihre Liebe werden würde, ihre würde nie rosten.
Die beiden Räder hatten jetzt vier Nächte miteinander verbracht und fünf Tage, hatten 14 Regenschauer erlebt, einen Hund, der an die Hinterreifen gepinkelt hatte und wären fast umgekippt, als der Postbote seinen Paketkarren herangeschleppt hatte. Sie waren sich näher gekommen. Sie hatten sich aneinander geschmiegt, wenn es kalt war und gemeinsam geschwitzt, wenn die Sonne gelegentlich auf sie niedergeschienen hatte. Sie hatten sich in einander verliebt. Zwei Herrenfahrräder hatten sich gefunden und wollten ein Leben lang zusammenbleiben, das war ihnen in den letzten Tagen klar geworden; anfangs hatten sie aus Verlegenheiten ein paar läppische Fragen aus Trivial Pursuit gestellt und meistens richtig beantwortet. Schließlich hatten sie über den Sinn von Feten und Alkohol, über die Jugend von heute, über den Sinn des Lebens und rostfreien Stahl gesprochen, sie hatten die Vorteile von Scheibenbremsen diskutiert und dann festgestellt, dass beide lieber rot wären. Rot ist eine Mädchenfarbe, hatte der eine noch gesagt. Na und?, hatte der andere gefragt, und dann war es um sie geschehen.
Und sie konnten genießen, dass sie Aluräder waren. Egal, wie alt ihre Liebe werden würde, ihre würde nie rosten.
Pessimistenhäuser
Gedichte mit Frust drin: Ulli G. Flügel - Jubel reimt sich auf Rubel
Ulli G. Flügel: Jubel reimt sich auf Rubel
Dann gibt es Tage der Jubel
ist unbeschreiblich in meiner Brust
dann rollt gleich der Rubel
ich zertrink meinen Frust meine Lust
ist zerstören
nicht richtig zu hören
zu schreien zu fluchen zu brüllen
die Gläser aufs Neue zu füllen
Und dann ist es aus mit dem Jubel
zu Ende die Rubel
es wird sehr beschreiblich in meiner Brust:
Blackout Gedächtnisverlust.
gewidmet Ulla Hahn
Warum ist das Wochenende schon wieder rum?
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Der Sonntag ist nicht der schönste Tag der Woche, vielleicht der Freitag zwischen halb fünf und zehn vor. |
Hier mal klicken und hingucken.
Ulla Huhn: Wenn Enten denken
Blick ich auf einen Erpelarsch.
Wir sind die Damen, er der Herr,
Er watschelt vor, wir hinterher.
Warum - hab ich mich nie gefragt,
Wohin - hat er noch nie gesagt.
Als Mittlere im Entenmarsch
Blick ich auf einen Erpelarsch.
"Weiser Mann" Olli Dallilahmer: Tage, an denen ich mich wie eine Fliese fühle
Wir kennen sie alle: Die Tage, an denen wir uns wie eine Fliesen in einem Mosaik in der Waschküche unserer Eltern oder von Tante Thea fühlen. Wir sind am Boden, man tritt auf uns herum, sind einbetoniert in die Zwänge unseres Umfeldes, können nicht raus und nicht um Hilfe schreien, denn die alte Waschmaschine läuft, die mit ihrem lauten Rattern des mittlerweile unrunden Getriebes alles in die Ecke brüllt. Hoffnungslosigkeit lutscht uns den letzten Deut Energie aus dem Mark und würgt uns ins Gesicht: Du bist am Ende! Hier geht nichts mehr. Füg dich endlich in deine Fugen, pass die ich an und kämpfe nicht mehr, denn die Säge, die dich in dieses Muster geschnitten hat, liegt längst auf dem Schutt! Schweiß könnte dir vor der Stirn stehen, wärst du nicht eine Fliese. Und dann im tiefsten Tal deiner Gefühle kommt Agata, Agata aus Polen mit ihrem feuchten Lappen, kommt wie eine Samariterin, die sich um die Ärmsten der Armen kümmert und wischt dir mit ihrem Microfasertuch über das bleiche Gesicht, wischt dir den Schweiß ab, den nur du fühlen kannst, und du spürst das Kühle, das Erfrischende, spürst, dass Agata voller Liebe ist und dass sie dich heilt, dass sie deine Wunden kühlt, dass sie dir Kraft gibt. Agata. Es ist Mittwoch, 13 Uhr. Du strahlst von neuem Glanz und bist bereits, eine Woche auszuharren in Geduld und Demut. Als Agata den Inhalt ihres Eimer in den Abguss gespült hat, versuchst du lächeln. Agata schaut noch einmal liebevoll auf die getane Arbeit und spürt dein Strahlen, dein Strahlen voller Reinheit, das man nicht einfach so wegwischen könnte.
Du zählst schon jetzt die Minuten und Stunden bis zum nächsten Mittwoch; du hast die Kraft dazu. Und die Kraft, da zu bleiben, wo du bist.
Du zählst schon jetzt die Minuten und Stunden bis zum nächsten Mittwoch; du hast die Kraft dazu. Und die Kraft, da zu bleiben, wo du bist.
Vladimir Kannikski: Nur Fliesen ist schöner (2011)
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Nur Fliesen ist schöner, singt der Fliesenleger.... |
Eine Minute der Erkenntnis: Peaceful Valley
Der Garten um 15 Uhr: Laut, hektisch und unnatürlich grün. |
Die unschuldige Natur in einem Tal, zweidrei Häuser vielleicht, die Menschen schlafen, es sind gute Menschen, die nur arbeiten und abends vor dem Fernseher hocken und eine Dose Bier trinken.
Ruhe. Frieden. Unschuld. Weite. Nässe. Und das Schnappen eines Nagelclippers, der Berts viel zu lange Fußnägel wieder in die richtige Form bringt.
Neil Young anhören
Serviceleistung des Weserstadtboten
Da prügeln 4 Tatverdächtige auf Zeltfestfeierer ein, einer sogar mit einem Totschläger. Die Tatverdächtigen stehen unter Alkoholeinfluss, die Opfer wahrscheinlich auch. Da berichtet der Weserstadtbote sachlich und ohne Emotionen, wie es sich für korrekte Berichterstattung gehört.
Ein Karte wird beigefügt für diejenigen, die sich den Ort des Geschehens mal genauer ansehen wollen, oder vielleicht ein schönes Wochenende im Grünen verbringen wollen; es muss ja nicht gerade ein Zeltfest in der Gemeinde stattfinden, wenn, dann sollte das maximal die Zeltmission sein, da wird nicht getrunken, da geht es friedlich zu.
Der Weserstadtbote sorgt sich um die Opfer und vielleicht sogar die Täter, denn alle könnten Abonnenten sein: Aspirin effect wird in den Text geschoben; wer seine Prellungen nicht einfach so auskurieren lassen will, nimmt ein paar Tabletten und macht sich das Leiden schöner. Auch gegen Kopfschmerzen aufgrund Alkoholkonsums wirkt das Medikament. Danke, Weserstadtbote, müssten die Geschädigten sagen, danke, dass du auch daran gedacht hast.
Wie es dem Totschläger geht, ist bislang nicht bekannt, möglicherweise erholt er sich von den Nachwirkungen des Einsatzes in der Asservatenkammer.
Ein Karte wird beigefügt für diejenigen, die sich den Ort des Geschehens mal genauer ansehen wollen, oder vielleicht ein schönes Wochenende im Grünen verbringen wollen; es muss ja nicht gerade ein Zeltfest in der Gemeinde stattfinden, wenn, dann sollte das maximal die Zeltmission sein, da wird nicht getrunken, da geht es friedlich zu.
Der Weserstadtbote sorgt sich um die Opfer und vielleicht sogar die Täter, denn alle könnten Abonnenten sein: Aspirin effect wird in den Text geschoben; wer seine Prellungen nicht einfach so auskurieren lassen will, nimmt ein paar Tabletten und macht sich das Leiden schöner. Auch gegen Kopfschmerzen aufgrund Alkoholkonsums wirkt das Medikament. Danke, Weserstadtbote, müssten die Geschädigten sagen, danke, dass du auch daran gedacht hast.
Wie es dem Totschläger geht, ist bislang nicht bekannt, möglicherweise erholt er sich von den Nachwirkungen des Einsatzes in der Asservatenkammer.
Original und Fälschung
Vladimir Kannikski: Original und Fälschung (2011)
Über 200 Fehler haben sich versteckt. Wer sie findet und an Bodos Welt sendet, darf auch erfahren, welches das Original und welches die Fälschung ist.
Stilmittelberatung: Georg Krakl - Die Meise (2011)
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Vladimir Kannikski - Meise (2011) |
die mit dem Kopf durch die Wand will
die mit dem Topf durch das Land, still,
jetzt ist sie still.
Sie hofft auf Trill.
Krakl bringt auch in kurzen und vielleicht unscheinbar wirkenden Gedichten eine Haufen Stilmittel unter, die auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen sind, und wo jeder glaubt, Krakl habe mal eben was in sein Notizbuch gekrickelt.
Stilmittel:
Die Meise, Personifikation für Blötschkopfigkeit.
Mit dem Kopf durch die Wand - Metapher, was bedeuten soll: Mit dem Schädel durch die Mauer.
Mit dem Topf durch das Land - Metapher, was bedeuten soll, dass man für einen Wanderzirkus Geld sammelt.
Still - Ellipse. Was bedeuten soll: Sei still! Halt's Maul! oder lyrischer: Die Meise stellt sich tot.
Jetzt ist sie still - Eine Wiederholung. Verstärkt die emotionale Wirkung, verdoppelt die Aussage!
Sie hofft auf Trill. Die Quintessenz. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Meise vor der Hoffnung, es sei denn, da kommt jetzt ein Napf Trill daher. Dann kann die Meise auch wieder loslegen mit dem Geschnatter. Schluss mit still dann.
Henri-Pannen-Preis aberkannt
Vladimir Kannikski: Queen (2011)
Erst dachte ich, das kann doch nur die Rockgruppe Queen sein, we will rock you und so weiter, aber dann, gerade als ich das vor mich hinsummte, dachte ich, nein, nicht Queen, nein, die Queen, praktisch Diequeen geschrieben, weil das zusammengehört, weil das ein feststehender Begriff ist. Dass Kannikski nicht so malt, dass man was erkennen kann, schon gar nicht Gesichter, ist ja allmählich bewiesen, aber den neuen Hut der alten Lady habe ich sofort erkannt, eine Mischung aus Segelschiff und Hühnerkäfig, der das Royale voll zum Tragen bringt. Man kann von Kannikski sagen was will, aber das Royale hat er drauf: Der muss nur was andeuten und schon steht die Boulevardpresse Spalier, weil sie glaubt, es hätte sich wer wieder getrennt oder Prinz Phillip hätte vielleicht ein paar rassistische Randbemerkungen gemacht; der Leser drückt sich die Nase platt und versucht dann, im Hobbykeller den Hut nachzubasteln.
Gedichte mit Werbung drin:Georg Krakl - Kessel Buntes(2011)
Dato, Dash und Ariel
waschen deine Wäsche schnell.
Altöl, Fettzeug und auch Jauchen
sind dafür nicht zu gebrauchen.
Gib mir Tiernamen
Die Parabel vom Hamsterrad und dem Mühlstein
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Mühlstein hatte die Schnauze voll |
Hamsterrad und Mühlstein hatten es satt.
Sie hielten Ausschau nach alternativen Betätigungsfeldern. Beim Arbeitsamt war irgendwie nichts zu holen. Ja, hallo, dann können Sie in den Museumshof nach Wasweißich gehen, die brauchen Sie aber auch einen zweiten Stein, sonst wäre das ja nur eine Art Steintisch, um Bratwürste abzulegen.
Ja, Hamsterrad, gar nicht schlecht, naja, also, nicht gut, wer soll das denn noch anstellen, also so ein Rad? Oder, wie soll man das anstellen?
Was soll das heißen, da läuft doch ein Hamster drin, dann dreht das von alleine? Wer ist denn hier der Hamster? Ja, gut, den haben wir nicht da, also eher Abteilung Gerümpel. Weg damit, oder in die Kunsthalle. Das ginge unter Umständen auch noch. Wenn man einen Namen hat.
Gut, im Endeffekt kann man sagen, dass Mühlsteine und Hamsterräder eher was für den Sperrmüll sind.
Hamsterrad und Mühlstein schauten sich an und runzelten die Stirne.
Armer Mann, dachten sie und flüsterten leisen: Der steigt doch täglich in sein Hamsterrad....
Hamsterrad wisperte: Scheißescheiße, und ich dachte, ich werde diskriminiert.
Mühlstein leise: Von wegen. Der weiß doch gar nicht, was er tut. Und dann wird er zwischen den Mühlsteinen zerrieben.
Hamsterrad seufzte: Da geht es uns ja noch gold.
Mühlstein ergänze: Im Grunde habe ich doch Recht.
Hamsterrad: Wenn du es sagst.
Mühlstein: Sag ich doch.
Hamsterrad und Mühlstein besannen sich danach auf ihre Existenzberechtigung und alles war wieder gut.
Georg Krakl: Meerschweinchen (2011)
Meerschwein
kann es sein
dass du sehr gern und oft
in deinem Loft
dich Schweinchen nennen lässt?
Denk auch mal an die Schweinepest!
Dr."Wish" Mob: What's the matter, Meerschweinchenfreund?
Im Englischen kann man nicht alles finden, was die Welt begeistert. Der Kindergarten und die Gemütlichkeit, typisch deutsche Erfindungen, haben den Inselbewohnern und den Menschen jenseits des Atlantiks einiges Kopfzerbrechen bereitet, sodass man einfach Gemutlichkeit und Kindergarden ins Wörtbuch kritzelte und glaubte, der Rest ergebe sich so. Wenn man erst das Wort kenne, stelle sich dieses Heizdeckenkuschelgefühl von selber ein, und wer ein Kind hat, schickt es auch in den Kindergarden, wenn es einen vor Ort gibt.
Ein neues Suchwort ist Meerschweinchenfreund. Bisher hat sich, vor allem mangels Interesse der Bevölkerung, noch keine adäquate Vokabel gefunden, und so lässt man es einfach bei Meerschweinchenfreund, in der Hoffnung, dass es in den Tiefen des Wörterbuchs verschwindet und sich einen festen Platz erobert.
In der postromantischen und pränasalen Hiphopszene hat das Wort allerdings erste Spuren hinterlassen.
Dr. "Wish" Mob: What's the matter, Meerschweinchenfreund?
Ein neues Suchwort ist Meerschweinchenfreund. Bisher hat sich, vor allem mangels Interesse der Bevölkerung, noch keine adäquate Vokabel gefunden, und so lässt man es einfach bei Meerschweinchenfreund, in der Hoffnung, dass es in den Tiefen des Wörterbuchs verschwindet und sich einen festen Platz erobert.
In der postromantischen und pränasalen Hiphopszene hat das Wort allerdings erste Spuren hinterlassen.
Dr. "Wish" Mob: What's the matter, Meerschweinchenfreund?
Wer bin ich?
Du überlegst, ob der Stiel in deiner Stirn ein Horn ist; du schaust dich ängstlich um, ob sich ein triebgesteuertes Wesen dir in mörderischer Absicht nähert. Vielleicht bist du das letzte Einhorn, fragst du dich.
Vielleicht aber auch nicht.
Neologismen frisch auf dem Markt: Rentnitenz
Lange Jahre mussten die Menschen die Phänomene gewalttätiger Greise, polternder Pensionäre und randalierender Rentner mit vielen Worten umständlich umschreiben, weil es nichts Passendes gab. Jetzt wurde dem Duden das Wort "Rentnitenz" angeboten, der auch schon darüber nachgrübelt, es aufzunehmen, vor allem, weil er dann sofort eine aktualisierte Ausgabe herausbringen kann. Was natürlich Kasse macht. Den Menschen geht es darum nicht so sehr, vielmehr darum, endlich ein treffendes Wort, das die ausreichende Schärfe hat, zu besitzen, welches sie gegebenenfalls gegen Altenattacken anwenden können. Seichte, sabbernde Senioren sind schon lange nicht mehr diejenigen, die einem nach ein paar Plaudereien das Erbe übertragen. Die Kriegsgeneration erinnert sich immer mehr an detonierende Bomben und explodierende Hochhäuser. Das will kanalisiert sein.
Das zweitgrößte Säugetier, der Elefant, lässt sich nicht so leicht umhauen. Aufpassen muss er trotzdem, wenn es im Zoo mal wieder heißt: Rentnitenz an Käfig 4.
Das zweitgrößte Säugetier, der Elefant, lässt sich nicht so leicht umhauen. Aufpassen muss er trotzdem, wenn es im Zoo mal wieder heißt: Rentnitenz an Käfig 4.
Kontrolle erhalten oder verlieren
Ein Kontrolleur mit Kontrollverlust oder ein Traumatisierter mit einem letzten Versuch die Kontrolle zu behalten. So lange Trenchcoats in sind, erkennt man sie zum Glück schon von Weitem.
Gestern vor was weiß ich, wie lange her....
Meine Cordhose, wenn ich die nicht hätte! Klar würde ich ohne Cordhose dastehen, ich trüge Jeans oder eine Popelinehose oder noch schlimmer, eine Trevirahose. Alles Hosen, über die heute keiner mehr spricht, weil sie verdrängt werden, obwohl jeder weiß, wie viel Schaden sie damals angerichtet haben, wie viel eingerissene Fingernägel sie in eine Gänsehaut umgewandelt haben. Vielleicht nicht die Jeans, denn die hieß damals Nietenhose. Aber das Nyltesthemd! Nyltest. Hast du schon den Nyltest gemacht? Ja, was ist das denn? Bin ich jetzt infiziert? Gut, dass ich meine Cordhose habe.
Kurze Störung im Alltag: Entfremdung

Sei nicht traurig, verwunschenes Tier!
Verwunschenes Tier, das du mich traurig anschaust, hast dir die Lippen geschminkt, damit du fröhlich aussiehst? Warum bist du traurig? Weil dir Kinder die hölzernen Ohren ausgerissen haben? Wie sie dich verlacht haben, weil du hölzernen Ohren hattest?
So sind die Kinder von heute: Kleine ungezogenen Strolche, die vor nichts Respekt haben, nicht einmal vor einem verwunschenen Tier, das auf einem Kinderspielplatz seinen Dienst tun muss und Kinder unfreiwillig zum Lachen bringt. Kinder, die nichts wissen, weil sie ungebildet bleiben wollen! Du könntest nämlich das Trojanische Pferd sein, und aus dir könnten Soldaten kriechen, die sich nächtens über diese Brut hermachen!
Daran haben sie nicht gedacht, als sie dich verlacht haben, weil sie nicht wissen was ein Trojanisches Pferd überhaupt ist!
Darum sei nicht traurig! Ich finde, du hast wunderschöne Lippen, vielleicht etwas zu grellrot, vielleicht etwas zu hart, aber wunderschön.
So sind die Kinder von heute: Kleine ungezogenen Strolche, die vor nichts Respekt haben, nicht einmal vor einem verwunschenen Tier, das auf einem Kinderspielplatz seinen Dienst tun muss und Kinder unfreiwillig zum Lachen bringt. Kinder, die nichts wissen, weil sie ungebildet bleiben wollen! Du könntest nämlich das Trojanische Pferd sein, und aus dir könnten Soldaten kriechen, die sich nächtens über diese Brut hermachen!
Daran haben sie nicht gedacht, als sie dich verlacht haben, weil sie nicht wissen was ein Trojanisches Pferd überhaupt ist!
Darum sei nicht traurig! Ich finde, du hast wunderschöne Lippen, vielleicht etwas zu grellrot, vielleicht etwas zu hart, aber wunderschön.
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